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Kinostart

Über die befreiende Kraft der Kunst

"Sing Sing" beruht auf wahren Ereignissen in einem Gefängnis – in der Hauptrolle begeistert der schwule Schauspieler Colman Domingo.


Colman Domingo als John "Divine G" Whitfield (Bild: Devine Film LLC)
  • 20. Februar 2025, 11:18h 3 Min.

Nachdem der Vorhang gefallen und der Applaus verklungen ist, kehrt John "Divine G" Whitfield zurück in seine Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Sing Sing. Dort verbüßt er eine lange Haftstrafe für einen Mord, den er nicht begangen hat. Das Häftlingstheater ist sein einziger Lichtblick in einem Alltag, der von Monotonie und stiller Verzweiflung geprägt ist. Hier, auf der Bühne, findet John einen Raum, der ihm ermöglicht, für einen kurzen Moment die erdrückenden Gefängnismauern zu vergessen. In diesen Augenblicken scheint ein Leben außerhalb der starren Regeln und der Trostlosigkeit des Gefängnisses greifbar.

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Ein neuer unberechenbarer Mitspieler


"Sing Sing" startet am 27. Februar 2025 bundesweit in den Kinos

Die kreative Routine der Theatergruppe gerät jedoch ins Wanken, als Clarence "Divine Eye" Maclin dazukommt. Der neue Mitspieler ist ebenso unberechenbar wie energiegeladen und bricht mit den etablierten Dynamiken der Gruppe. Clarence bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch Konflikte, denn er hat einen unerschütterlichen Wunsch: eine Komödie inszenieren. Diese Idee wirft das bisherige Konzept der Truppe komplett über den Haufen und stellt die Beteiligten vor neue Herausforderungen – persönliche wie kreative.

"Sing Sing" ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Theatergruppe, die in der Kunst eine Kraftquelle findet, um den tristen Gefängnisalltag zu durchbrechen. Der Film beleuchtet, wie gemeinsames Schaffen und die Bühne zu einem Ort der Hoffnung und des Lebensmutes werden können, selbst in einer Umgebung, die von Dunkelheit und Einschränkung dominiert ist. Die Figuren des Films sind teils realen Personen nachempfunden, und viele Darsteller sind ehemalige Häftlinge, die ihre eigenen Erfahrungen in die Rollen einfließen lassen.

Das bewegende Drama von Greg Kwedar basiert auf wahren Begebenheiten im Gefängnis Sing Sing, einer der ältesten Haftanstalten der USA. Kwedar gelingt es, die transformative Kraft von Kunst und Gemeinschaft eindringlich zu inszenieren. Besonders herausragend ist Colman Domingo, der als Hauptdarsteller eine tief berührende und nuancierte Leistung zeigt. Domingo, bekannt aus Produktionen wie "Fear The Walking Dead", verkörpert John "Divine G" Whitfield mit einer intensiven Mischung aus Verletzlichkeit und innerer Stärke. An seiner Seite spielen ehemalige Häftlinge, deren authentische Darstellungen den Film mit einer besonderen Tiefe und Nähe zur Realität bereichern.

Mit "Sing Sing" wird eindrucksvoll gezeigt, dass Kunst selbst in den düstersten Orten Hoffnung schaffen kann – ein Plädoyer für Menschlichkeit, Resilienz und die Kraft, durch Kreativität neue Wege zu finden. (dd/pm)

Infos zum Film

Sing Sing. Drama. Großbritannien 2024. Regie: Greg Kwedar. Cast: Colman Domingo, Clarence Maclin, Sean San Jose, Paul Raci. Laufzeit: 107 Minuten. Sprache: deutsche Synchronfassung. Verleih: Weltkino Filmverleih. FSK 12. Kinostart: 27. Februar 2025
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