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Spektakel im Mai
Eurovision 2025: Das sind die Songs
37 Länder treten beim Eurovision Song Contest in Basel an. Ein Überblick mit Video-Galerie aller Beiträge.

Hoffen auf ein gutes Abschneiden: ADONXS (Tschechien), Erika Vikman (Finnland) und JJ (Österreich) (Bild: EBU / David Urban / Pavla Hartmanová)
- 16. März 2025, 06:23h 3 Min.
Noch knapp zwei Monate, dann heißt es aus Basel "Good Evening Europe". Seit dieser Woche stehen alle 37 Acts fest, die beim 69. Eurovision Song Contest in der St. Jakobshalle antreten. Die Schweiz ist der Gastgeber, nachdem im letzten Jahr der nicht-binäre Star Nemo den Contest gewonnen hatte.
Wettbüros sehen mal wieder Schweden mit der größten Gewinnchance – diesmal allerdings nicht mit dem üblichen Pop. Der frühere ESC-Sieger Måns Zelmerlöw (2015, "Heroes") musste sich mit "Revolution" im Vorentscheid knapp der finnischen Comedy-Truppe KAJ geschlagen geben, die mit dem Song "Bara bada bastu" über das Saunieren antritt – der erste Beitrag Schwedens in Landessprache seit 1998, wenngleich hier dialektgeprägt.
Platz zwei der Wettbüros geht derweil an einen Nachbarn der Gastgeber: Der österreichisch-philippinische Kontertenor Johannes Pietsch, bekannt als JJ, wechselt in "Wasted Love" diverse Musikstile und Stimmlagen ab (Nachtrag: zu JJ siehe auch das spätere Interview, dass er sich freue, die queere Community zu repräsentieren). Knapp hinter ihm liegt der israelische Beitrag: Yuval Raphael, eine Überlebende des Nova-Massakers, tritt mit "New Day Will Rise" an.
Spaß und Ernst, Pop und Ballade: Die wie üblich breit gestreute ESC-Songmischung trifft weiter auf einen Trend zu sexuellen Andeutungen in Lyrics und Performance: Für Australien tritt der Sänger Go-Jo mit dem doppeldeutigen "Milkshake Man" an. Maltas queere Miriana Conte musste den Ausdruck "Serving Kant" auf EBU/BBC-Druck entfernen: Was in der Landessprache "Singen" bedeutet, ist ausgesprochen im Englischen ein großes Tabu-Wort (queer.de berichtete). Dem finnischen Beitrag, "Ich komme", soll derweil nahegelegt worden sein, die Inszenierung etwas zu zügeln (queer.de berichtete).
Queere Repräsentation
Die bisexuelle Sängerin Erika Vikman hatte zu "Ich komme" im Vorentscheid viel Haut gezeigt. Sie und Conte nicht die einzigen Vertreter*innen der Community: Für Belgien tritt der schwule Sänger Red Sebastian an, für Tschechien der queere Sänger Adam Pavlovcin bzw. ADONXS, der schon einige kleinere Charterfolge aufweisen konnte und in seiner Heimat Slowakei auch als LGBTI-Aktivist hervortrat. Der schwule Sänger Kroatiens, Marko Bošnjak, erhielt nach seinem Vorentscheid-Sieg viele Hasskommentare. Soweit die bekannten queeres Künstler*innen, wobei der Wettbewerb auch sonst queer ist, etwa androgyne Stars wie Italiens Sänger Lucio Corsi oder die ukrainische Gruppe Ziferblat im Gepäck hat.
Deutschland hatte sich im Vorentscheid für die Wiener Geschwister Abor & Tynna entschieden, deren Song "Baller" in Charts besser läuft als bei den Wettquoten. Wie die Big 5 und der Gastgeber direkt für das Finale gesetzt, haben die beiden ihren ersten Auftritt außer Konkurrenz beim zweiten Halbfinale am 15. Mai, bei dem Deutschland auch abstimmen darf. Die Shows werden moderiert von Hazel Brugger und Sandra Studer, beim Finale am 17. Mai unterstützt von Michelle Hunziker. (nb)















