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"Pädo-Hunter-Szene"

Österreichweite Razzia gegen homophobe Schläger: 15 Festnahmen

In einer bundesweiten Aktion geht die österreichische Polizei gegen Verdächtige vor, die Jagd auf schwule Männer machen sollen.


Die österreichische Polizei geht gegen eine homophobe Bande vor (Bild: IMAGO / Daniel Scharinger)

  • 21. März 2025, 11:18h 2 Min.

Die österreichische Polizei hat am Freitagmorgen mit 400 Beamt*innen eine bundesweite Razzia gegen die sogenannte "Pädo-Hunter-Szene" durchgeführt, die Jagd auf Homosexuelle mache. In sieben der neun Bundesländer kam es demnach zu insgesamt 23 Hausdurchsuchungen.

Die Landespolizeidirektion Steiermark erklärte, beim Einsatz seien "diverse Beweismittel sichergestellt" worden. Zudem seien 15 Verdächtige vorläufig festgenommen worden. Dabei handle es sich um zwölf Männer und drei Frauen, insgesamt hätten elf die österreichische Staatsbürgerschaft. Eine Festnahme sei zudem in der benachbarten Slowakei erfolgt. Die mutmaßlichen Täter*innen sollen Medienberichten zufolge Personen aus dem Umfeld der rechtsextremen "Identitären Bewegung" sein, die auch Kontakte zur deutschen AfD unterhält.

/ PolizeiStmk
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Die Aktion richte sich gegen "Hate Crime"-Verdächtige, die es auf bestimmte Personengruppen abgesehen hätten. Dabei richte sich der Hass ausdrücklich nicht gegen Männer, die Kinder sexuell misshandeln, betonte die Polizei: "Die Gruppierung gab vor, dass sie durch ihre Handlungen gegen pädophile Personen vorgehen würde. In Wirklichkeit richteten sich die immer brutaler werdenden Tathandlungen gegen die homosexuelle Szene." Keines der Opfer stehe unter Pädophilie-Verdacht, betonte die Polizei bei einer Pressekonferenz.

Weitere Opfer sollen sich bei der Polizei melden

Der Gruppe werden bislang 17 Straftaten vorgeworfen. Die erste erfolgten im Frühsommer 2024 in der Nähe von Graz. Dabei wurden schwule Männer für angebliche Dates an abgelegene Orte gelockt. Dort erwartete sie eine Gruppe maskierte Schläger, die ihr Opfer erniedrigten und folterten. Die Täter zeichneten die Taten auf und teilten sie in privaten Chatgruppen. Von Tat zu Tat seien die Täter dabei brutaler vorgegangen. In einem Fall werde sogar wegen versuchten Mordes ermittelt. Die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus und bittet weitere Opfer, sich zu melden.

/ PolizeiStmk
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Die Ausführungen der Polizei erinnern an Taten, die 2013 weltweite Schlagzeilen machten: Damals lockten in mehreren Städten Russlands Neonazis Schwule in Fallen und demütigten sie unter extremer Gewaltanwendung in Videos in sozialen Netzwerken als angebliche Pädophile (queer.de berichtete). Der Anführer der irreführend "Occupy Pedophilia" benannten Bewegung, der Neonazi Maxim Martsinkewitsch, nahm sich 2020 in einem Gefängnis das Leben (queer.de berichtete). (dk)

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