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"Studio Responsibility Index"

Studie: Immer weniger queere Inhalte in Blockbustern

Queere Figuren spielen laut dem neuesten "Studio Responsibility Index" in Hollywood-Filmen immer weniger eine Rolle.


Hollywood hat offenbar ein wenig das Interesse an queeren Geschichten verloren (Bild: AramilFeraxa / wikipedia)

  • 13. Juni 2025, 15:28h 2 Min.

Die Zahl der Blockbuster mit queeren Figuren ist im Film-Jahr 2024 weiter zurückgegangen. Das geht aus dem diese Woche veröffentlichten 13. "Studio Responsibility Index" der amerikanischen LGBTI-Organisation GLAAD hervor (PDF).

Insgesamt hatte die GLAAD 256 in den USA groß veröffentlichte Spielfilme der zehn großen Verleihfirmen oder Streamingplattformen untersucht. Von ihnen enthielten 59 – oder 23,6 Prozent – queere Figuren. Das bedeutet den zweiten Rückgang in Folge: 2023 hatte der Wert noch bei 27,3 Prozent gelegen, 2022 bei 28,5 Prozent.

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Nur zwei Filme mit trans Figuren

Gerade Trans-Geschichten seien rar: So gebe es nur in zwei Filmen trans Figuren – nämlich "Monkey Man" und "Emilia Pérez". Beide Filme seien aber problematisch: In "Monkey Man" werde eine trans Figur von einem cisgeschlechtlichen Schauspieler gespielt, in "Emilia Pérez" werde eine trans Frau klischeehaft dargestellt.

NEW RELEASE: The GLAAD Studio Responsibility Index (SRI) maps the quantity, quality and diversity of LGBTQ characters in films released by ten major motion picture studios during the 2024 calendar year.

GLAAD (@glaad.bsky.social) 2025-06-11T13:10:35.765Z
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Zudem stellte GLAAD fest, dass insbesondere in kindgerechten Familienfilmen queere Figuren fehlten. Sie tauchten nur in zwei dieser Produktionen auf – und dann auch nur in sehr kleinen Rollen.

"Die diesjährigen Ergebnisse sind ein Weckruf für die Filmindustrie", erklärte GLAAD-Präsidentin Sarah Kate Ellis. "In einer Zeit, in der queere Menschen bisher nie dagewesene Attacken aus Politik und der Presse erleben, müssen Filme ein Platz für Sichtbarkeit und die Wahrheit sein." Da sich überdurchschnittliche viele junge Menschen als queer identifizierten, verpasse die Filmindustrie auch die Chance, dieser Zielgruppe etwas zu geben.

Immerhin: Erstmals wurde Geschlechterparität bei queeren Charakteren erreicht – 50 Prozent der dargestellten queeren Personen waren Frauen, 48 Prozent Männer und zwei Prozent nichtbinär. Beklagt wird jedoch, dass nur zehn Prozent der queeren Figuren als bisexuell gezeigt werden würden. Laut Umfragen, etwa aus den USA, stellten Bisexuelle im echten Leben mehr die Hälfte der queeren Community.

Ziel verfehlt

GLAAD hatte bereits vor sieben Jahren von den großen Studios gefordert, dass 20 Prozent der Filme bis 2021 mindestens eine queere Figur enthalten sollten – dieser Wert war bereits 2020 erreicht worden. Bis 2024 hätte dieser Anteil laut der LGBTI-Organisation aber auf 50 Prozent steigen müssen. Dieser Wert wurde jetzt Folge deutlich verfehlt – vielmehr ist selbst die 20-Prozent-Quote in Gefahr. (dk)

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