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  • 25. Juni 2025, 11:55h 2 Min.

Es ist der entscheidende Moment in einem der aufsehenerregendsten Prozesse des Jahres: Sean "Diddy" Combs (55) wird nicht in eigener Sache aussagen. Nach mehr als sechs Wochen Beweisaufnahme haben sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung ihre Fälle vor dem Gericht in New York beendet. Der einst mächtigste Mann der Hip-Hop-Industrie bleibt stumm – eine Entscheidung, die sein Schicksal besiegeln könnte, wie unter anderem "Sky News" meldet.

Laut "Variety" lobte Combs zuerst den Richter Arun Subramanian, bevor er seine Entscheidung mitteilte. "Mir geht es gut, Euer Ehren. Ich wollte Ihnen schon immer mal Danke sagen. Sie machen einen hervorragenden Job." Daraufhin fragte der Richter Combs, ob er verstanden habe, dass er die Möglichkeit habe, auszusagen, und dass die Geschworenen angewiesen würden, keine Schlüsse zu ziehen, wenn er sich dagegen entscheide. "Ja, Euer Ehren", sagte Combs. Als Combs gefragt wurde, ob er seine Entscheidung mit seinen Anwälten besprochen habe, sagte er: "Ja, gründlich". Es war einer der wenigen Momente, in denen seine Stimme im Gerichtssaal zu hören war. Ansonsten blieb der Mann, der einst die Charts dominierte, auffallend passiv.

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Mehr als 30 Zeug*innen gegen den Hip-Hop-Mogul

Das Verfahren glich einem Blick in die dunkelsten Abgründe der Musikindustrie. Über 30 Zeug*innen traten vor Gericht auf, darunter seine Ex-Freundin Cassie Ventura, die hochschwanger vor Tage lang ihre erschütternde Aussage machte. Auch ein offenbar von Combs engagierter Sexarbeiter sagte aus (queer.de berichtete). Combs wird unter anderem auch die Vergewaltigung eines Mannes vorgeworfen (queer.de berichtete). Insgesamt zeichnete Staatsanwaltschaft das Bild eines Mannes, der sein Musik-Imperium als Tarnung für einen systematischen Missbrauchsring nutzte.

Doch Combs' Anwaltsteam schlugen zurück. In weniger als einer Stunde präsentierten sie ihre Version der Geschichte: liebevolle Beziehungen zwischen Erwachsenen, einvernehmliche Aktivitäten, ein Mann, der zwar "nicht stolz" auf seine Vergangenheit sei, aber kein Sexhändler. Die Verteidigung argumentierte, dass Combs' gewalttätige Tendenzen, die sie nicht bestritten, nichts mit den Anklagen zu tun hätten.

Der Rapper sitzt seit seiner Festnahme im September ohne Kaution im Metropolitan Detention Center in Brooklyn – zusammen mit dem ebenfalls tief gefallenen schwulen Pornostar Austin Wolf (queer.de berichtete). Zweimal wurde ihm die Freilassung gegen Kaution verweigert – das Gericht sah ein Fluchtrisiko und eine Gefahr für Zeug*innen.

Combs droht lebenslange Haft

Am Donnerstag beginnen die Schlussplädoyers beider Seiten. Dann liegt es an den zwölf Geschworenen zu entscheiden, ob Sean Combs verurteilt wird. Die Anklage lautet auf Erpressung, Sexhandel und Förderung der Prostitution – Vorwürfe, die ihm bei einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe einbringen könnten. (spot/cw)