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- 21. August 2006 3 Min.
Der Titel birgt große Emotionen: "Einsam wie Napoleon", das neue Album des Nockalm Quintetts.
Von Carsten Weidemann
Man darf sich jedes Jahr auf eine neue CD des Nockalm Quintetts freuen, selbst dann, wenn man nicht zum engsten Fankreis der erfolgreichen Kärntner gehört. Die Mannen rund um Sänger Friedl Würcher haben sich nämlich offenbar zur Aufgabe gemacht, ihre Kreativität nicht bei der Liedauswahl und der Produktion enden zu lassen, sondern krönen jedes Jahr ihr jeweils neues Album noch mit einem Namen, der allein schon Gesprächsstoff garantiert. "Gladiator", "Prinz Rosenherz", "Amadeus In Love" – so reiht sich Ungewöhnliches an Ungewöhnliches. Alleine das ist schon eine Gratulation an die Jungs wert. Klar, die CD-Titel sind stets mit einem Lied verbunden, das sich auf dem Album befindet. Aber trotzdem stellt man sich die Frage: Wie schaffen es die "Nockalmer", dem Einerlei die lange Nase zu zeigen und einen Namen wie "Einsam wie Napoleon" zu finden?
Das gleichnamige Lied beginnt mit den ersten Takten der Marseillaise, der französischen Nationalhymne von C.J. Rouget de Lisle (zum ersten Mal öffentlich von einem Bataillon aus Marseille beim Einzug in Paris Anno 1792 gespielt) und erzählt eine Geschichte. So wie jedes Nockalm-Lied seine eigene kleine Geschichte darstellt. Und in jeder dieser Geschichten steckt – schön verpackt und zum Entdecken einladend – die von den Fans so geliebte Romantik. Da setzt die neue CD die Tradition fort. Lieder wie "Die Wahrheit" oder "Wer wird stärker sein" können hier als Hörproben dringend empfohlen werden. Wie auch immer die Liebe, die Romantik oder die in drei Minuten gepackten Beziehungsgeflechte auch ausgehen, meist bleibt eine kleine Träne zurück oder gar ein Schlachtfeld wie jenes bei Waterloo.
Aber vor allem sind es die kleinen Fußnoten, welche die Weltgeschichte begleiten und zum Teil skurril für sich selbst stehen. Da gibt es die Geschichte vom Zweispitz, dem Hut Napoleons. Dieser wurde ihm vom Preußen-General Blücher nach der Schlacht bei Waterloo aus der Kutsche geklaut, als Napoleon geschlagen von dort flüchtete. Heute ist der Hut in Berlin im Museum zu bewundern. Aber was sagt uns das? Es sagt uns genau das, wie es die "Nockis" in ihren Liedern romantisch beschreiben: Wie dick es auch immer kommt, es gibt ein Morgen, und die Zeit heilt alle Wunden. Wer jemals ein Nockalm-Fest besucht hat und dort sieht, wie die Fans jede einzelne Textzeile mitsingen, der weiß, dass es genau diese Zeilen sind, welche die Band über all die Jahre in den Herzen des Publikums gehalten haben. Noch Fragen? Die Antworten darauf wären am besten beim Fest in Millstatt am 22. und 23. September 2006 abzuholen.
21. August 2006
Links zum Thema:
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» Das große Nockalm-Quintett-Interview auf queer.de
» Nockalm Quintett
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