https://queer.de/?54736
ESC-"Refresh"
Neues Eurovision-Logo entzweit Fans
Zum 70. Geburtstag des TV-Spektakels gönnt sich die EBU einen Refresh des Show-Designs.

United by music, nicht unbedingt by logo: Der Eurovision Song Contest hat einen neuen Look
- 19. August 2025, 06:17h 3 Min.
"Funkelnde neue Logos, Schriftarten und eine farbenfrohe neue Markenidentität", so beschreibt die EBU den neuen Auftritt des Eurovision Song Contests, der am Montag auf der Webseite live ging und mit dem man das anstehende Jubiläum mit dem 70. Wettbewerbs-Jahrgang rund um die Show im nächsten Mai feiern will.
Der seit 1956 jährlich ausgestrahlte Wettbewerb (der abgesagte im Corona-Jahr 2020 wird nicht mitgezählt) entwickelt sich technisch konstant weiter und ändert sich auch ansonsten in vielen Bereichen von Jahr zu Jahr, Jahrzehnt zu Jahrzehnt. Das On-Air-Design ist einerseits in Absprache mit der jeweils austragenden Sendeanstalt unterschiedlich, andererseits werden einige Grundelemente nur selten verändert.

Seit 2004 haben die Shows ein einheitliches Hauptlogo
Dazu zählt das nun geänderte Logo mit ESC-Schriftzug: "Das Hauptlogo wurde überarbeitet, um die ikonische handgezeichnete Schrift, die 2004 eingeführt und 2014 verfeinert wurde, zu einer einzigen, einzigartigen Marke zu vereinfachen – mit einem im Mittelpunkt: dem unverwechselbaren Herz des Eurovision Song Contest, das lauter schlägt als je zuvor", so die EBU.
Neue Schrift und "Chamäleon-Herz"
Der gesamte neue Look sei "verspielt und elegant". So wurde auch eine neue "geschmeidige" Schriftart entwickelt und eingeführt, "Singing Sans", die an vielen Stellen wie dem Showmotto "United by music" auftauchen und mit einem kursiven 'e' an das Logo anknüpfen soll.
Präsentiert wurde auch ein neues grafisches Element, das sogenannte "Chamäleon-Herz". Es sei "der emotionale Kompass des Eurovision Song Contests" und greife "kulturelle Einflüsse, Musik und Bewegung" auf, indem es sich der Identität des Gastgeberlandes, der Individualität eines Acts oder einem bestimmten Thema widmet und zugleich "unverkennbar Eurovision" bleibe. Das Herz für das nächste Jahr bestehe aus 70 Schichten, eine für jeden Wettbewerb, und solle in einer 3D-Version vor dem Contest im nächsten Jahrr aus Österreich überall sichtbar sein (die Gastgeberstadt, Wien oder Innsbruck, soll am Mittwoch bekannt gegeben werden).
|
"Beim Eurovision Song Contest ging es schon immer um Entwicklung – musikalisch, kulturell und kreativ. Diese Neuauflage würdigt 70 großartige Jahre und führt die Marke in eine spannende Zukunft", sagte ESC-Direktor Martin Green. "Sie ist mutig, verspielt und voller Herz – genau wie der Wettbewerb selbst." Das Logo und neue Erscheinungsbild, entwickelt mit der britischen, bereits für das Liverpool-2023-Design zuständigen Agentur PALS, solle die ESC-Marke auf digitalen Plattformen klarer darstellen und für die EBU-Mitglieder weltweit schützen.
Erinnerung an 70er und Eismarke?
Reaktionen auf die Änderungen fielen bei Fans sehr unterschiedlich aus. Vor allem das Hauptlogo spaltet die Gemüter: Manche fühlten sich im Schriftzug an eine Eismarke oder einen Zirkus erinnert, andere, im positiven Sinne, an eine Arena. Einige Grafiker hatten Detailkritik, etwa die Nutzung eines kleinen und eines großen 'E' sowie generell von bedeutungsloser Groß-/Kleinschreibung im Logo.
/ CianOMahonyjust change the subtitle back to Gotham font and we can talk. #eurovision pic.twitter.com/Vg5oajJMU7
tweets by cian (@CianOMahony) August 18, 2025
|
Andere kommentierten, das Logo spiele in der gesamten Show-Optik im Vergleich zu den anderen Elementen kaum eine Rolle und ein Gewöhnungseffekt werde ohnehin einsetzen. Und einige forderten, wieder jährlich neue Slogans einzuführen oder mehr Wert darauf zu legen, "United by music" nach zwei vom ratlosen Umgang mit dem Israel-Gaza-Krieg überschatteten Jahren mit Leben zu füllen. (cw)














