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"Das ist wild"
Zoë Kravitz beklagt Homophobie bei "Friends"
In einem Interview zu ihrem neuen Film "Caught Stealing" blickt Zoë Kravitz nostalgisch auf die Neunziger zurück. Doch nicht alles aus diesem Jahrzehnt möchte die Schauspielerin wiederhaben.

Zoë Kravitz am 26. August bei der Premierenfeier für "Caught Stealing" in New York (Bild: IMAGO / MediaPunch)
- 1. September 2025, 16:09h 3 Min.
Die Neunzigerjahre haben ihren ganz eigenen Charme – das weiß auch Zoë Kravitz (36) zu schätzen. Für ihren neuen Film "Caught Stealing" von Regisseur Darren Aronofsky (56) tauchte die Schauspielerin gemeinsam mit Austin Butler (34) tief in das Jahr 1998 ein. Das New Yorker Setting brachte nostalgische Gefühle hoch, wie sie im Interview mit dem US-Magazin "People" verriet.
Die Nintendo-64-Konsole im Apartment-Set, VHS-Kassetten und Anrufbeantworter – all das weckte warme Erinnerungen bei den beiden Hauptdarsteller*innen. "Ich werde wirklich nostalgisch bei dieser Zeit", schwärmte Kravitz. "Die Mode, New York City, der Grunge-Stil – es war einfach eine gute Zeit." Auch Butler zeigte sich begeistert von der Ära ohne ständige Handy-Präsenz.
Doch bei aller Nostalgie gibt es durchaus Dinge aus den Neunzigern, die nach Ansicht von Kravitz besser in der Vergangenheit bleiben sollten. Auf die Frage, was sie nicht vermisse, wurde die Tochter von Lenny Kravitz (61) deutlich: "Super homophobe Witze im Mainstream-Fernsehen. Wenn man sich 'Friends' heute anschaut, denkt man sich: 'Whoa, das ist...'".
Dinge, die keine Pointen sein sollten, werden als Pointen behandelt"
Butler zeigte sich überrascht: "Wow, sogar in 'Friends'?" Darauf Kravitz mit Nachdruck: "Oh, so viel in 'Friends'. Dinge, die keine Pointen sein sollten, werden als Pointen behandelt. Das ist wild. Das können wir gerne dort lassen, wo es hingehört."
Die zwischen 1994 und 2004 ausgestrahlte NBC-Sitcom, die damals Millionen von Zuschauer*innen in aller Welt begeisterte und heute in Deutschland bei Netflix zu sehen ist, wird heute oft für Inhalte kritisiert, die aus heutiger Sicht problematisch wirken. Besonders die mangelnde Diversität ist in die Kritik geraten. Tatsächlich haben die Verantwortlichen hinter "Friends" bereits selbst eingeräumt, dass nicht alle Inhalte der Serie gut gealtert sind.
Als Beispiele für eine problematisch Handlung wird etwa die ständige Angst der Figur Chandler (Matthew Perry) genannt, für schwul gehalten zu werden. In den letzten Jahren wurde zudem die Handlung um eine trans Nebenfigur immer wieder kritisiert – nämlich Helena, ein Elternteil von Chandler, das von der oscarnominierten Schauspielerin Kathleen Turner dargestellt wurde. Chandler macht sich oft über Helena lustig, kritisiert offen ihre Geschlechtsidentität und ruft sie immer bei ihrem alten Namen Charles oder als "Dad", woraufhin die damals für Sitcoms übliche Lachkonserve zu hören war.
Produzentin Marta Kauffman erklärte bereits 2019 in einem Interview: "Ich denke, wenn wir damals das Wissen von heute über trans Menschen gehabt hätten, hätten wir es anders gemacht" (queer.de berichtete).
David Schwimmer (58), der Ross Geller spielte, verteidigte die Show 2020 teilweise. Im Gespräch mit "The Guardian" betonte er, dass "Friends" zu seiner Zeit durchaus progressiv war: "Die Serie war bahnbrechend in der Art, wie sie mit Sex, gleichgeschlechtlichen Ehen und Beziehungen umging." Er verwies darauf, dass bereits in der Pilotfolge seine Figur von seiner Frau für eine andere Frau verlassen wurde und später eine gleichgeschlechtliche Hochzeit gefeiert wurde. Auch Schauspielerin Lisa Kudrow (Phoebe) wies Homophobie-Vorwürfe zurück (queer.de berichtete). (spot/cw)
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