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Baden-Württemberg

Regenbogen­fahne unerwünscht: Oberliga-Spiel von queer­feindlichem Zwischenfall überschattet

Ein Ordner des Fußball-Oberligisten Türkspor Neckarsulm wollte keine Regenbogenfahne dulden – und forderte einen Fan der Gäste-Mannschaft aus Backnang auf, diese zu entfernen.


Die Regenbogen­fahne ist in Fußball-Deutschland noch immer kontrovers (Bild: Nan Palmero / flickr)

  • 8. September 2025, 15:30h 2 Min.

Beim Liga-Fußballspiel von Türkspor Neckarsulm gegen den TSG Backnang kam es am Samstag zu einem queer­feindlichen Zwischenfall: Wie die "Heilbronner Stimme" (Bezahlartikel) berichtet, untersagte ein Ordner einem Backnang-Fan das Aufhängen einer Regenbogen­fahne, weil Fans des 1969 von türkischen Gastarbeitern gegründeten Heimteams ein Problem damit hätten. Die beiden Teams spielen in der Oberliga Baden-Württemberg, der fünfthöchsten Fußballklasse.

Der 52-jährige Fan, der anonym bleiben wollte, erklärte dem Bericht zufolge: "So etwas habe ich noch nie erlebt." Er habe auf die "inständige Bitte" des Ordners die Flagge entfernt. Er wolle nun den Fall dem Fußball-Verband melden.

Auch eine 22-jährige Frau habe die Aufforderung mitbekommen – und erklärte, dass der betreffende Fan die Regenbogen­fahne immer bei Spielen dabei habe und es bislang deswegen noch nie zu Problemen gekommen sei. Sie äußerte Unverständnis, dass ausgerechnet Türkspor die Fahne nicht dulden wolle, da doch gerade türkischstämmige Menschen in Deutschland selbst Diskriminierungen ausgesetzt seien.

Türkspor-Vorstandsmitglied Cumali Ardin erklärte, er habe von dem Vorfall nichts mitbekommen – und spielte ihn herunter. Man solle daraus keinen Elefanten machen, forderte er. Zwar erklärte er, dass "politische Sachen" beim Fußball keinen Platz hätten, betonte dann aber auf Nachfrage, dass er die Regenbogen­fahne nicht als politisches Symbol ansehe.

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TSG-Trainer: Aktion des Heimteams "in der heutigen Zeit ärgerlich, bitter"

Kritik kommt von Mario Marinic, dem Trainer des TSG Backnang. Er bezeichnete den Fan mit der Regenbogenfahne als den sozusagen zwölften Mann seiner Mannschaft und kritisierte, dass der Vorfall "in der heutigen Zeit ärgerlich, bitter" sei.

Das Liga-Spiel endete 1:1. Backnang befindet sich derzeit auf dem 12. Tabellenplatz von 18 Mannschaften, Türkspor liegt einen Platz davor.

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Posted by Türkspor Neckarsulm 1969 e.V. on Sunday, September 7, 2025
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Immer wieder kommt es in Fußball-Amateurligen der Männer zu queerfeindlichen Zwischenfällen. Letztes Jahr musste etwa der niedersächsische Fußballverein Atlas Delmenhorst eine Strafe in Höhe von 3.000 Euro zahlen, nachdem Fans ein Transparent mit einer homosexuellenfeindlichen Aufschrift gezeigt hatten (queer.de berichtete). Einen Monat später erhielt Energie Cottbus, damals ein Regionalligist, eine Geldstrafe von 2.500 Euro für das gleiche Vergehen (queer.de berichtete). (cw)

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