"Die Höhle der Löwen": Frank Thelen bezweifelt Existenz von trans und nichtbinären Personen

Frank Thelen war von 2014 bis 2020 bereits Investor bei der "Höhle der Löwen" – seit dieser Staffel ist er wieder mit von der Partie – und hat offenbar auch politische Botschaften (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)

In der am Dienstagabend bei Vox ausgestrahlten Ausgabe der Show "Die Höhle der Löwen" (auch bei bei RTL+) ist Trans-Identität bei einem Pitch, also der Präsentation einer Geschäftsidee, ein Thema. Der 49-jährige Investor Frank Thelen äußert dabei in der Folge Zweifel, ob trans Menschen existieren.

Anlass ist die Vorstellung "Come around"-Masturbationskissens für Frauen, das von der 31-jährigen Gründer Sanja Zündorf aus Köln präsentiert wird: "Liebe Löwinnen und Löwen, ich würde gerne mit euch zusammen weibliche Masturbation revolutionieren", so startet sie ihre Vorstellung. Bei ihrem Produkt handle es sich um "das erste Kissenreit-Toy auf der ganzen Welt". Sie vertreibt ihn in ihrem Kölner Laden mit dem Namen "Entzück dich selbst".

Sanja Zündorf stellt ihr Produkt vor (Bild: RTL / Bernd-Michael Maurer)

Eine Umfrage im Rahmen ihrer Master-Arbeit habe ergeben, dass besonders eine Masturbationsmethode unter Frauen weit verbreitet sei: das Kissenreiten, das von jeder sechsten Person genannt worden sei. Ihr "Come around"-Sattel aus Stoff sei hierfür das ideale Sextoy. Dabei spricht sie mit Glottisschlag von "Kissenreiter*innen", was zu Verwirrung bei den Löwinnen und Löwen führt, weil das Produkt ja für Frauen gedacht sei. Zündorf klärt jedoch auf: "An der Umfrage haben Personen mit Vulva teilgenommen, die sich nicht als Frauen identifizieren. Deshalb habe ich das jetzt gegendert."

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"Hab da eine andere Meinung dazu"

Frank Thelen ist das zu viel: "Sorry, die was?", fragt er irritiert. Zündorf nennt dann als Beispiel trans Männer und nichtbinäre Personen. Thelens abweisende Antwort: "Okay, ich bin da sehr nah an der Biologie. Hab da eine andere Meinung dazu, aber okay." Es gebe "sehr viele verschiedene Ansichten auf der Welt" über Männer und Frauen. "Aber auch ein trans Mann könnte ja eine Vulva haben", so Zündorf weiter. Daraufhin fordert Thelen sie auf, mit ihren Pitch weiter zu machen.

Frank Thelen behauptet, er sei "nah an der Biologie" (Bild: RTL / Bernd-Michael Maurer)

Zündorf berichtet dann darüber, sie habe Einzelunternehmerin bereits 120.000 Euro Umsatz und Millionen von Klicks in den Social Media generiert. Für 150.000 Euro könnten die Löwen zehn Prozent an ihrem Start-Up erwerben.

Niemand will investieren

Thelen lobt die Gründerin nach ihrem Pitch: Er finde ihr Geschäft "solide und toll". "Aber heute sitze ich hier als Löwe und muss entscheiden, wo ich meine Zeit investiere. Und das hier ist überhaupt gar nicht mein Thema und meine Passion." Aus diesem Grund sei er – große Überraschung – raus. Auch die anderen Löw*innen zeigen kein Interesse an dem Projekt, teilweise weil sie nicht in Sextoys investieren wollten, sprechen der Gründerin aber gut zu. Janna Ensthaler begründet ihren Ausstieg mit den Worten: "Aber du brauchst ein ganzes Reich an Sextoys. Dieses Produkt ist eher ein Nischenthema."

"Ich hätte mich gefreut, mit einem Investment direkt mein zweites Toy auf den Markt zu bringen. Das kann ich jetzt erstmal nicht", sagt Zündorf nach ihrem Abgang sichtlich enttäuscht. Sie äußert aber die Hoffnung: "Vielleicht findet sich ja noch jemand anders, der Interesse hat, mit einzusteigen."

Bereits beim Staffelauftakt vor drei Wochen war Sex ein Thema: Damals stellte der schwule Berliner Marius Baumgärtel seine "anuux"-Kapseln vor (queer.de berichtete). Diese Tabletten wirkten laut Baumgärtel im Darm nahrungsbindend und sollen so Analverkehr zum gesunden und hygienisch einwandfreien Vergnügen machen. Auch hier wollte keiner der Löw*innen einsteigen. (dk)

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