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"Stonehenge – Die Kathedrale der Zeit"
Schwuler Sex in der Jungsteinzeit: Follett verteidigt neuen Roman
In seinem neuen Roman "Stonehenge – Die Kathedrale der Zeit" erzählt Bestseller-Autor Ken Follett von Frauenpower und queerer Liebe in der Jungsteinzeit. "Was kümmert uns, wer mit wem schläft?", sagt der 76-Jährige.

Ken Follett wurde durch seinen Roman "Die Nadel" bekannt, der in 30 Sprachen übersetzt wurde (Bild: IMAGO / ABACAPRESS)
- 17. September 2025, 12:07h 2 Min.
Bestseller-Autor Ken Follett hat keine Angst davor, dass sein neuer Roman mit homosexuellen Figuren in den USA unter Präsident Donald Trump nicht ankommt. "Ich mache mir höchstens Sorgen, dass Trump die Wirtschaft der USA ruiniert und sich die Leute meine Romane nicht mehr leisten können", sagte der 76-Jährige dem Magazin "Stern" (Bezahlartikel). Follett ("Die Säulen der Erde") gilt mit 190 Millionen verkauften Büchern als Großbritanniens erfolgreichster Schriftsteller.
Sein neuer Roman "Stonehenge – Die Kathedrale der Zeit" (Amazon-Affiliate-Link ) ist in der Jungsteinzeit angesiedelt und erscheint am 23. September bei Lübbe. Darin prallen Lebenskonzepte aufeinander, es gibt eine weibliche Priesterkaste und gleichgeschlechtliche Sex-Szenen.
Follett: Verfolge keine politischen Ziele

Der Roman "Stonehenge – Die Kathedrale der Zeit" erscheint am 23. September 2025
Damit verfolge er keine politische Mission, sagte Follett im "Stern"-Interview. Er wolle unterhalten und achte dabei auf die verfügbaren Fakten. "Wenn ich also Homosexualität als etwas Normales darstelle, beruht das auf dem Umstand, dass etwa im alten Griechenland und in anderen frühen Zivilisationen gleichgeschlechtliche Liebe geradezu als edel betrachtet wurde." Er habe keine Agenda, was LGBTI anbelangt. Wichtigere Themen seien Klimawandel, faschistische Politik, Kriege. "Was kümmert uns, wer mit wem schläft?"
Zur Epoche vor mehr als 4.500 Jahren sagte Follett: "Die Idee des Besitztums war kaum ausgeprägt, auch nicht – und das ist wichtig – gegenüber Frauen." Forscher*innen gehen dem Autor zufolge davon aus, dass es in den Stammesgemeinschaften eine kollektive Verantwortung für die Kinder gab. Frauen hätten an die vier Geschlechtspartner gehabt.
"Wem hilft es, wenn ich Limonade statt Champagner trinke?"
"Wir sind zu lange davon ausgegangen, dass ein Grab, in dem ein Schwert liegt, automatisch das eines Mannes ist", sagte der 76-Jährige. Gentests zeigten, dass dies nicht stimmt. Die Perspektiven von Archäologen aus dem Viktorianischen Zeitalter habe man zu lange nicht hinterfragt. "Wir Engländer hatten in der Geschichte einige Königinnen, sind aber nie auf die Idee gekommen, dass auch in kleineren Gemeinschaften Frauen die Anführer gewesen sein könnten." Dafür gebe es belegbare Hinweise.
Rolls-Royce-Fahrer Follett sieht in seinem Lebensstil übrigens keinen Widerspruch zu seiner Grundeinstellung als Linker. Er sagte: "Wem hilft es, wenn ich Limonade statt Champagner trinke?" Wer durch Wohlstand seine Positionen verrate, habe diese nie ernsthaft vertreten. "Ich war 30 Jahre alt, als ich Millionär wurde, ich konnte mich früh daran gewöhnen."
Eine ausführliche Besprechung des neuen Romans folgt. (cw/dpa)
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