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In drei Bundesländern

Gewalt am Rande des CSD: 90 Polizeikräfte bei Razzia gegen Neo-Nazis

Die Berliner Polizei führte Durchsuchungsbeschlüsse gegen Mitglieder der rechtsextremen Anti-CSD-Gruppierung "Deutsche Jugend voran" durch. Ein 18-Jähriger wurde festgenommen.


Die Polizei vollstreckte am Dienstagmorgen Durchsuchungsbeschlüsse (Bild: fsHH / pixabay)

  • 30. September 2025, 11:15h 2 Min.

Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Berlin haben am Dienstagmorgen in drei Bundesländern acht Durchsuchungsbeschlüsse bei mutmaßlichen Mitgliedern der rechtsextremen Gruppierung "Deutsche Jugend voran" vollstreckt. Ihnen wird gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung am Rande des CSD in Bautzen vorgeworfen. Ein 18-Jähriger wurde nach Behördenangaben im Rahmen der Aktion aufgrund eines gegen ihn vorliegenden Haftbefehls festgenommen.

Die fünf beschuldigten Männer im Alter von 18, 19 und 20 Jahren und die drei beschuldigten Frauen im Alter von 17, 19 und 22 Jahren sind verdächtig, am späten Abend des 10. August als Teil einer Gruppe am Bahnhof Berlin-Ostkreuz zwei Journalisten im Alter von 23 und 25 Jahren angegriffen zu haben, die deren Ankunft von einer Gegendemonstration gegen den CSD in Bautzen dokumentieren wollten. Dazu sollen sie – teils vermummt – auf die Journalisten zugelaufen und diese umzingelt haben und einem der Männer die Kamera aus der Hand geschlagen haben. Anschließend sollen sie sie mehrfach gestoßen, geschlagen und getreten haben.

Jetzt werden Videoaufnahmen ausgewertet

Bei den Durchsuchungsmaßnahmen in den Berliner Ortsteilen Marzahn, Hellersdorf und Kaulsdorf sowie in den brandenburgischen Gemeinden Heckelberg-Brunow, Erkner und Bernau sowie in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) waren 90 Einsatzkräfte beteiligt. Die konnten Mobiltelefone, Datenträger und Tatbekleidung sicherstellen. Nun wird mit Hilfe der sichergestellten Videoaufnahmen ermittelt, ob noch weitere Personen an der Tat beteiligt waren.

Der in Marzahn festgenommene 18-Jährige soll noch am Dienstag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Ihm werden neben der Beteiligung an der Tat am 10. August noch drei weitere Taten aus dem Vorjahr vorgeworfen, weshalb sich der Haftbefehl auf den Haftgrund der Wiederholungsgefahr stützt: Er soll am 13. September 2024 mit anderen in der Mehrower Allee einen damals 41-jährigen Mann wegen Tragens eines "Antifa"-T-Shirts attackiert haben. Am 20. September 2024 soll er einen anderen vermeintlich politisch andersdenkenden Mann im Alter von 19 Jahren attackiert und verletzt haben. Am 19. Oktober 2024 soll er mit Gleichgesinnten in der Berliner S-Bahn einen 30-jährigen Mann wegen seiner Jacke mit der Aufschrift "Antifaschistische Aktion" angegriffen und verletzt haben.

Beim CSD Bautzen hatten 270 Rechtsextreme "gegen Genderwahn" protestiert (queer.de berichtete). Die Polizei konnte dieses Mal Übergriffe, die sich noch im Jahr zuvor ereignet hatten, verhindern. (pm/cw)

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