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"Queer as Folk"
Charlie Hunnams schwule Rolle verwirrte Vater: "Er hat es nicht ganz verstanden"
Der britische Schauspieler Charlie Hunnam entzückte Ende des letzten Jahrtausends viele schwule Fans mit seiner Rolle in "Queer as Folk". Sein Vater war aber nicht so begeistert.

Charlie Hunnam (links in "Queer as Folk" 1999, rechts bei einem Filmfestival 2024) erzählt von der komischen Reaktion seines Vaters auf eine schwule Rolle (Bild: Channel 4, Super Festivals / wikipedia)
- 6. Oktober 2025, 14:28h 3 Min.
Charlie Hunnam hat in Interviews erklärt, dass seine Rolle als schwule Teenager in "Queer as Folk" im Jahr 1999 seinen Vater William Hunnam sehr verwirrt habe: "Er hat es nicht ganz verstanden. Er hat gefragt, ob ich schwul bin und ob das auf dem Bildschirm mein Leben repräsentiert", erklärte der 45-jährige Schauspieler im Gespräch mit "Variety". In einem weiteren Interview sagte er, was er geantwortet habe: "Ich habe ihm gesagt: 'Nein, Dad, ich bin es nicht, aber wenn ich es wäre, wäre das wirklich von Bedeutung?"
Hunnam betonte, dass sein Vater die Frage nach der sexuellen Orientierung nicht aus Böswilligkeit gestellt hatte, sondern weil seiner Generation das Verständnis gefehlt habe. "Ich denke, er hat einfach versucht, es zu begreifen." Hunnams Vater war 1952 geboren worden – er starb 2013 an einer Krebserkrankung.
William Hunnam war ein Schrotthändler aus dem englischen Newcastle. "Er war sowas wie der König unserer Stadt", erinnerte sich sein Sohn. "Er wollte, dass ich sein Geschäft übernehme, aber ich wusste einfach, dass ich in dieser Welt nicht überleben würde". Er bezeichnete es als "Wunde" zu wissen, dass er seinen Vater damit enttäuscht habe. Seine Rolle in der weltweit erfolgreichen US-Motorradclub-Serie "Sons of Anarchy" (2008-2014), in der er einen Heterosexuellen spielte und in der es viel um Beziehungen zwischen Kindern und Eltern gegangen ist, sei ein Weg gewesen, die Beziehung zu heilen.
Hunnam erhielt als 18-Jähriger seine erste große Rolle in der zehnteiligen britischen Serie "Queer as Folk" (1999-2000), die die Vorlage für die gleichnamige amerikanisch-kanadische Serie lieferte, die zwischen 2000 und 2005 gedreht wurde. Hunnam spielte darin den 15-jährigen Nathan Maloney, der erstmals in die Schwulenszene im nordenglichen Manchester eintaucht. Die Serie führte wegen ihrer Thematik und ihren expliziten Sexszenen in Großbritannien zu einigen Diskussionen.
Der Schauspieler berichtet auch davon, dass er wegen seiner schwulen Rolle öffentlich beschimpft und sogar angegriffen worden sei. Sie ermöglichte ihm aber, in den US-Markt einzubrechen. Er bekam etwa eine wiederkehrende Rolle in "Young Americans", einem Spin-off von "Dawson's Creek". Dabei hat er eigenen Angaben zufolge in einer Folge mehr verdient als in zehn Folgen "Queer as Folk", obwohl sich "Young Americans" als Flop herausstellte und nach acht Episoden eingestellt wurde.
Seinen Durchbruch schaffte Hunnam dann mit "Sons of Anarchy". Gerade ist er in der zweiten Staffel der True-Crime-Reihe "Monster" von Ryan Murphy in der Hauptrolle zu sehen. Er spielt Ed Gein, einen der berüchtigtsten amerikanischen Serienmörder (queer.de berichtete). (cw)













