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Jessica Kirson
Lesbische Komikerin entschuldigt sich für Auftritt in Saudi-Arabien
Jessica Kirson trat wohl als erste offen lesbische Komikerin in Saudi-Arabien auf – also einem Land, in dem Homosexuellen die Todesstrafe droht. Jetzt entschuldigt sie sich dafür.

Jessica Kirson tut ihr Auftritt in Saudi-Arabien leid (Bild: The Factory)
- 7. Oktober 2025, 14:00h 3 Min.
Die offen lesbische US-Stand-up-Comedienne Jessica Kirson hat sich für einen Auftritt bei einem Comedy-Festival in der saudi-arabischen Stadt Riad entschuldigt. Das Riyadh Comedy Festival findet derzeit zum ersten Mal statt – mit vielen international bekannten Komiker*innen wie Kevin Hart, Pete Davidson, , Jimmy Carr oder dem für seine Queerfeindlichkeit berüchtigten Dave Chappelle.
"Ich möchte mein aufrichtiges Bedauern ausdrücken, dass ich unter einer Regierung aufgetreten bin, die fortlaufend grundlegende Menschenrechte missachtet", erklärte die 55-Jährige laut "The Hollywood Reporter".
Kirson: Verlangte Garantie, über Homosexualität zu sprechen
Kirson erklärte, warum sie zunächst dachte, dass der Aufritt eine gute Idee gewesen sei. "Als Künstlerin ist meine Mission stets, Menschen zu helfen, sich weniger alleine zu fühlen. Als ich als offen lesbische Person gefragt wurde, ob ich in Riad auftreten soll, war ich überrascht. Ich verlangte eine Garantie, dass ich offen lesbisch auf der Bühne auftreten und über Homosexualität sprechen konnte. Ich hoffte, dass dadurch LGBTQ-Menschen in Saudi Arabien sich gesehen und wertgeschätzt fühlen." Sie sei dann glücklich gewesen, als mutmaßlich erste offen homosexuelle Person ihre Comedy aufführen zu können.
Nun bereue sie aber, "unter der Schirmherrschaft der saudischen Regierung" aufgetreten zu sein. Sie habe daher ihre gesamte Gage an eine Menschenrechtsorganisation gespendet. An ihre Fans gerichtet, erklärte sie: "Ich liebe euch alle und es tut mir wirklich leid, eine schlechte Entscheidung getroffen zu haben, über die ich vorher nicht richtig nachgedacht habe." Sie übernehme die Verantwortung dafür und werde sich der Wiedergutmachung widmen, "damit meine Worte und Taten den Respekt und die Sorgfalt widerspiegeln, die ihr verdient."
Instagram / jessykirson | Kirson tritt gewöhnlich hauptsächlich in New Yorker Comedy-Clubs auf
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Hintergrund ist, dass queere Menschen in Saudi-Arabien wie in kaum einem anderen Land verfolgt werden. Homosexuellen droht dem Gesetz nach etwa die Auspeitschung oder sogar die Todesstrafe. Auch die Einschränkung von Rechten von Frauen, religiösen Minderheiten oder Arbeitsmigranten sowie politische Unterdrückung und Folter durch das Regime werden kritisiert. In den letzten Jahren versucht Saudi-Arabien jedoch, sein Image über Großevents aufzubessern.
Menschenrechtsorganisationen und auch manche Comedians warfen Saudi-Arabien vor, das Comedy-Festival als PR-Instrument zu nutzen, um Menschenrechtsdefizite zu verschleiern. Viele der beteiligten Komiker*innen schienen jedoch dem saudischen Regime Honig um den Mund zu schmieren. Dave Chappelle erklärte etwa laut "New York Times" (Bezahlartikel) bei seinem Auftritt in Riad vor 6.000 Zuschauer*innen: "Es ist leichter, hier zu sprechen als in Amerika."
Vor knapp einem Jahr landete Saudi-Arabien einen besonderen Coup: Der Weltfußballverband FIFA teilte mit, in der Erbdiktatur im Jahr 2034 die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer veranstalten (queer.de berichtete). (dk)














