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US-Gastfreundschaft

Trump hält transphobe Tirade vor kanadischem Premier, dem Vater eines nichtbinären Kindes

Donald Trump ist mal wieder ein miserabler Gastgeber: Beim USA-Besuch des kanadischen Premierministers zog er über geschlechtliche Minderheiten her – obwohl er wissen muss, dass das Kind seines Gastes nichtbinär ist.


Kanadas Premierminister Mark Carney (li.) traf US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus (Bild: IMAGO / ZUMA Press)
  • 10. Oktober 2025, 15:32h 2 Min.

US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus mit Kanadas Premierminister Mark Carney eine Tirade gegen trans Menschen gehalten. Dabei dürfte dem amerikanischen Regierungschef klar sein, dass sein liberaler Amtskollege aus dem Norden ein nichtbinäres Kind namens Sasha hat, das die geschlechtsneutralen Pronomen "they/them" benutzt. Während der Tirade ist zu sehen, wie Carney peinlich berührt auf den Boden schaut.

Wörtlich sagte Trump: "Wir haben keine Männer im Frauensport. Wir werden Ihnen Ihr Kind nicht wegnehmen und das Geschlecht Ihres Kindes ändern."  Die Demokraten seien in der Vergangenheit mit ihrem "woken Mist" durchgekommen, doch unter ihm habe sich das geändert. Die Oppositionspartei habe in ihrer Regierungszeit Amerika mit "Transgender von allen Seiten und Windrädern überall zerstört".

Carney ist Mitte März als Nachfolger seines Parteifreundes Justin Trudeau zum kanadischen Premierminister gewählt worden. Der 65 Jahre alte Ökonom und Ex-Chef der kanadischen Zentralbank gilt anders als sein Amtsvorgänger als fiskalisch eher konservativ und zurückhaltend, hat aber versprochen, die queerfreundliche Politik Trudeaus fortzusetzen. So werde er "ohne Ausnahmen" die Rechte aller Kanadier*innen verteidigen, inklusive der queeren Community, sagte er nach seinem Amtsantritt.

Kanada leidet unter von Trump entfachtem Zollkrieg

Trump hatte nach seinem Amtsantritt im Januar einen Zollkrieg gegen Kanada entfesselt, der die Wirtschaft des flächenmäßig zweitgrößten Landes der Welt derzeit stark belastet. Für Kanada ist der einzige Nachbar USA mit Abstand der wichtigste Handelspartner, drei Viertel aller Exporte gehen in die Vereinigten Staaten. Trump hatte zudem in den vergangenen Monaten auch mehrfach damit gedroht, Kanada zu annektieren – dieses Ziel wolle er durch wirtschaftlichen Druck erreichen.

Infolge dieser Politik ist in Kanada ein neuer Patriotismus entstanden. Der Tourismus in die USA ist dramatisch eingebrochen, viele Kanadier*innen boykottieren außerdem gezielt US-Produkte. Die Exporte von US-Spirituosen nach Kanada sind etwa im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent zurückgegangen. (dk)

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