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"Schau mir in die Augen, Berlin"

Kampagne macht queere Menschen im Alter sichtbar

Queere Organisationen machen in einer Plakatkampagne in der Bundeshauptstadt auf queere Menschen im Alter aufmerksam.


Die Kampagne wird die nächsten zwei Wochen in Berlin allgegenwärtig sein (Bild: Schwulenberatung Berlin gGmbH / heldisch.com)
  • 13. Oktober 2025, 10:41h 3 Min.

Mit der Kampagne "Schau mir in die Augen, Berlin" wollen die Schwulenberatung Berlin und Rad und Tat – Offene Initiative Lesbischer Frauen (RuT e.V.) ein Zeichen für die Sichtbarkeit älterer queerer Menschen in der Hauptstadt setzen. Ab Montag wird die Kampagne für drei Wochen berlinweit sichtbar sein – auf Plakaten an Bushaltestellen, U-Bahnhöfen und Litfaßsäulen sowie auf zahlreichen digitalen Kanälen.

Hintergrund ist, dass etwa 50.000 der rund 450.000 queeren Personen in Berlin über 65 Jahre alt sind. Viele haben keine Familie oder Kinder, die sie im Alter unterstützen könnten. Gleichzeitig erleben queere Senior*innen bis heute Diskriminierung – in Pflegeeinrichtungen, im Wohnumfeld oder in der medizinischen Versorgung. Sichtbarkeit sei daher weit mehr als ein Symbol: "Sie schafft Akzeptanz und schützt vor Ausgrenzung", betonen die Verantwortlichen der Schwulenberatung Berlin und von RuT. "Mit 'Schau mir in die Augen, Berlin' zeigen wir: LSBTI*-Menschen gehören selbstverständlich zum vielfältigen Stadtbild – in jedem Alter", betonen die Verantwortlichen der Schwulenberatung Berlin und von RuT.

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"Ich bin jetzt 72 und stolz, offen lesbisch zu leben"

Die Kampagne erzählt diese Realität durch persönliche Stimmen. "Als trans* Mensch habe ich mich verstecken müssen, habe gelitten und gekämpft, um endlich ich selbst zu sein!", heißt es auf einem der Plakate. Außerdem gibt es die Aussagen: "Ich bin jetzt 72 und stolz, offen lesbisch zu leben. Älterwerden darf nicht heißen, sich wieder verstecken zu müssen!" und "Als ich jung war, konnte ich nicht offen schwul leben. Heute will ich, dass mich alle so akzeptieren, wie ich bin."


(Bild: Schwulenberatung Berlin gGmbH / heldisch.com)

Ermöglicht wurde die Kampagne durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (Fachbereich Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung). Die Entwicklung hatte die Agentur Heldisch übernommen, die seit vielen Jahren u.a. für die Schwulenberatung Berlin und auch andere Organisationen der Berliner queeren Community arbeitet und bereits zahlreiche andere Kampagnen für die Community umgesetzt hat. Die Agentur ist seit 2012 Mitglied im Berliner "Bündnis gegen Homophobie" (queer.de berichtete).


(Bild: Schwulenberatung Berlin gGmbH / heldisch.com)

Die Schwulenberatung Berlin ist seit über 45 Jahren eine der größten Hilfsorganisationen für queere Menschen in Europa. Sie beraten, begleiten und setzen sich für queere Menschen in allen Lebensphasen ein – von der Jugend bis ins hohe Alter.

RuT- Rad und Tat Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V. kämpft seit über 35 Jahren berlinweit für die Verbesserung der Situation etwa von älteren lesbischen Frauen sowie anderer queerer Menschen, die von Ableismus betroffen sind, also der Diskriminierung und Vorurteilen gegenüber Menschen mit körperlichen oder psychischen Behinderungen. Dazu gibt es Beratungsangebote, Besuchsdienst und Nachbarschaftshilfe, Gruppenangebote sowie Freizeit- und Kulturveranstaltungen. (pm/cw)

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