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Berlin

"Transgenderismus gehört ausgerottet": Julian Adrat auf AfD-Landesliste gewählt

Julian B. Adrat ist wegen seiner Queerfeindlichkeit bereits in Konflikt mit dem Gesetz geraten. Nun will ihn die AfD ins Berliner Abgeordnetenhaus schicken.


Dieser Podcast ist nach wie vor auf Plattformen erhältlich (Bild: Screenshot Amazon Music)
  • 16. Oktober 2025, 15:56h 2 Min.

Die Berliner AfD hat bei ihrem Landesparteitag am vergangenen Wochenende im brandenburgischen Jüterbog ihre Landesliste für die Abgeordnetenhauswahl am 20. September 2026 gewählt. Dabei schaffte es der queerfeindliche Podcaster Julian B. Adrat auf Listenplatz 15 – der 35-Jährige hat damit Chancen, ins nächste Berliner Parlament einzuziehen.

Adrat sorgte 2023 für Schlagzeilen, als er in seinem Podcast Ausrottungsfantasien gegen trans Menschen äußerte (queer.de berichtete). Damals sagte er: "Transgenderismus gehört ausgerottet. Wie der Kommunismus. Wie der Nationalsozialismus. Mit Haut und Haar." Deswegen wurde er 2024 zu einer Geldstrafe von 2.000 Euro verurteilt (queer.de berichtete). Er erklärte damals, gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen zu wollen.

Adrat setzt weiter auf Queerfeindlichkeit

Noch heute gehört Queerfeindlichkeit in Adrats öffentlichen Äußerungen zum Markenkern. In diesem Jahr schrieb er etwa auf der Plattform X: "Der Regenbogen ist eine bösartige Ersatzreligion von Menschen, die nicht nur Moral, sondern jeden Funken gesunden Menschenverstand erstickt haben." Außerdem macht er insbesondere gegen Ausländer*innen Stimmung, engagiert sich als Corona-Leugner oder beschwert sich über zu hohe Brotpreise. Auf Instagram zeigt er sich auf seinem Titelfoto, wie er die Berliner AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch umarmt. Von Storch gehört zu den aggressivsten queerfeindlichen Kräften innerhalb der rechtsextremen Fraktion (queer.de berichtete).

Auch in seiner Parteitagsrede zeigte er seine Abneigung gegen queere Menschen, auch mit offensichtlichen Lügen: So könne es nicht sein, "dass Mann und Frau, wenn sie heiraten wollen, monatelang auf einen Termin im Standesamt warten müssen, während der, der sein Geschlecht wechseln will, schneller dran kommt als ein Patient in der Notaufnahme".

Bei der letzten Abgeordnetenhauswahl im Jahr 2023 zogen – neben zwei direkt gewählten Kandidat*innen – 15 AfD-Politiker*innen über die Landesliste ins Stadtparlament ein. Ein identisches Wahlergebnis würde also für den Einzug von Adrat ins Parlament reichen. Damals erzielte die AfD allerdings nur 9,1 Prozent der Stimmen. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey aus dem vergangenen Monat könnte die AfD jetzt aber auf 16 Prozent kommen. (cw)

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