Queer Network Awards in Ingolstadt vergeben

Ingolstadt

Die queere Stiftung Prout At Work hat am Dienstagabend in Ingolstadt zum achten Mal die Queer Network Awards vergeben, mit denen besonders engagierte Unternehmensnetzwerke ausgezeichnet werden. Die vier Preise gingen an die queeren Netzwerke des Rückversicherers Munich Re, des Deutschen Wetterdienstes, der niederländischen Bank ING sowie des US-Pharmariesen Pfizer.

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In diesem Jahr erhält das Mitarbeitendennetzwerk "Pride at Munich Re" den Award in der Kategorie "Big Impact Initiative". Das Netzwerk hatte die Initiative "Column of Voices" ins Leben gerufen. Eine selbstgebaute Litfaßsäule mit selbst-designten Plakaten machte auf die Polarisierung in der Gesellschaft und die Rolle von Sprache und Medien aufmerksam. Die Kampagne wurde auch als Ausstellung präsentiert.

Dem Netzwerk Bunt@DWD vom Deutschen Wetterdienst wird in diesem Jahr der "Rising Star Award" für eine CSD-Kampagne verliehen. Das Netzwerk hatte zur diesjährigen Pride-Saison eine Aktion auf Social Media umgesetzt, die eine sehr große Reichweite erzielt hat – auch außerhalb der queeren Community. Unter dem Titel "CSD-Wetter" veröffentlichte das Netzwerk zu den CSDs der größeren deutschen Städte einen Tag vor der Demonstration eine Wettervorhersage auf den gesamten Social-Media-Kanälen der Bundesanstalt mit Sitz im hessischen Offenbach.

Mit dem "Global Leader Network Award" wird das Netzwerk Global ING Rainbow Lions ausgezeichnet, das derzeit in 23 Ländern aktiv ist. Das Herzstück der globalen Struktur ist das vor über zwei Jahren gegründete Online-Netzwerk-Board. Es bringt Vertreter*innen aus jedem lokalen Netzwerk zusammen, um die Bemühungen zu koordinieren, bewährte Verfahren auszutauschen und die gemeinsame Wirkung zu verstärken. In diesem Jahr fand eine zweitätige globale Konferenz in Warschau statt, bei der sich 14 lokale Netzwerke aus der ganzen Welt trafen und sich über die Zukunft von Queer Inclusion im Unternehmen austauschten.

OPEN, das queere Netzwerk von Pfizer Deutschland, wird mit dem "Sustainability Award" ausgezeichnet. Mit sogenannten "Pride@Work Awareness Sessions", dem Teilen persönlicher Geschichten zum Coming-Out-Tag oder kreativen Formaten wie dem queeren Gaming-Afterwork schafft das Netzwerk laut Prout At Work "seit fast einem Jahrzehnt emotionale Zugänge und niedrigschwellige Gesprächsangebote". 

Die PrOut-At-Work-Foundation wurde 2013 von Albert Kehrer, Jean-Luc Vey und acht namhaften Unternehmen gegründet. Sie engagiert sich für "gegenseitiges Verständnis und die Chancengleichheit von Menschen jeglicher sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Identität und jedweden geschlechtlichen Ausdrucks am Arbeitsplatz". Der Einsatz für eine diskriminierungsfreie, offene Arbeitswelt und den Abbau von Queerfeindlichkeit reicht von Pressearbeit und Veranstaltungen über die Beauftragung und Veröffentlichung von Studien, Ratgebern und Infomaterial bis zum Austausch und der Zusammenarbeit mit professionellen queeren Netzwerken. Dabei arbeitet Prout At Work mit fast 80 Unternehmen zusammen, die die Stiftung mit einem jährlichen Beitrag unterstützen. Das Team der Stiftung umfasst aktuell neun festangestellte Personen. (cw)

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