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Entscheidung gefallen
Gay Games 2030 in Perth
Zum zweiten Mal gehen die Gay Games nach Australien: 2030 wird Perth die queere Olympiade organisieren.
- 28. Oktober 2025, 11:00h 3 Min.
Die Gay Games 2030 werden im australischen Perth stattfinden. Das gab die Federation of Gay Games (FGG) am Montag in Valencia bekannt, dem Austragungsort der queeren Spiele 2026. Die größte Stadt des australischen Bundesstaates Western Australia setzte sich im Finale gegen Denver im US-Bundesstaat Colorado durch. Der offen schwule Gouverneur von Colorado, Jared Polis, hatte sich zwar persönlich für die Austragung in der Hauptstadt seines Staates eingesetzt, allerdings werteten die Verantwortlichen die politischen Rahmenbedingungen in den USA nach der Machtübernahme von Donald Trump als nicht tragbar. Mit der Entscheidung trägt zum zweiten Mal seit Sydney 2002 eine australische Stadt die queere Olympiade aus.
Perth, Australia will host Gay Games XIII 2030. In an incredible exciting announcement event, Perth was announced as the presumptive host alongside runners-up Denver.
Posted by Gay Games on Monday, October 27, 2025
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Der Prozess der Auswahl des Austragungsortes hatte im Januar 2024 begonnen: Zunächst wurde um Interessensbekundungen ("Expressions of Interest") von Städten gebeten, die die Spiele gerne austragen möchten. Mehr als zwei Dutzend Städte hatten sich beworben, darunter Frankfurt am Main als einzige deutsche Stadt und insgesamt vier Bewerbungen aus Europa (queer.de berichtete).
Bis Mai 2024 wurden dann zehn Städte in die "Long List" aufgenommen, d.h. sie reichten offiziell ihr Interesse ein und zahlten die erste Gebühr. Unter ihnen war auch Frankfurt als einziger Bewerber aus Europa. Im Dezember 2024 kam das Aus für die Main-Metropole: Neben Denver und Perth wurde nur das neuseeländische Auckland als Finalstadt nominiert. Auckland zog die Bewerbung im Mai 2025 zurück, da eine solide Finanzierung für die Veranstaltung fehlte und der Stadtrat pauschal bei großen Veranstaltungen den Sparstift ansetzte. Im Juli besuchte dann eine Delegation der FGG Denver und Perth, um die Bewerbungen unter die Lupe zu nehmen. Die FGG muss den Sieg von Perth im November noch offiziell bestätigen.
Frankfurt braucht sich allerdings wegen der Niederlage nicht zu grämen: Am Wochenende wurde bekanntgegeben, dass die Stadt 2028 die Eurogames, die europäische Variante der Gay Games, austragen wird (queer.de berichtete).
Die Gay Games finden seit 1982 in der Regel alle vier Jahren statt und richten sich hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, an queere Sportler*innen. Der Hauptgrund für den Start der Gay Games war die Vision von Tom Waddell, einem ehemaligen Olympiateilnehmer, ein globales Sportevent zu schaffen, das für alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, offen ist. Die Spiele sollten ein inklusives Umfeld bieten, in dem queere Personen teilnehmen und feiern können.
Neben den Wettkämpfen finden auch immer ein großes Kulturprogramm und eine Menschenrechtskonferenz anlässlich der Spiele statt. Die letzte queere Olympiade war wegen der Corona-Krise verschoben worden und fand unter erschwerten Bedingungen im November 2023 erstmals in zwei Städten parallel statt – in Hongkong und im mexikanischen Guadalajara. Damals nahmen rund 5.000 Menschen an den Spielen teil, weniger als die Hälfte als bei den Rekord-Gay-Games 2018 in Paris. Die nächsten Spiele werden vom 27. Juni bis zum 4. Juli 2026 in Valencia stattfinden (queer.de berichtete). Die Veranstalter*innen rechnen mit 12.000 Teilnehmenden sowie mehr als 100.000 Besucher*innen.
Vier Mal – und damit am öftesten – richteten bislang die USA die Gay Games aus. 2010 fanden sie das bislang einzige Mal in Deutschland statt: in Köln (queer.de berichtete). (dk)
















