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  • 28. Oktober 2025, 12:05h 2 Min.

Die Bi-Fahne wurde 1998 entworfen (Bild: Aerra Carnicom / wikipedia)

Der Verein BiBerlin e.V. schlägt Alarm: Die Zukunft der letztes Jahr gegründeten Fachstelle Bi+ sei gefährdet, weil der Förderbedarf für die kommenden Jahre im Doppelhaushalt 2026/2027 zu niedrig angesetzt worden sei. "Damit steht die Arbeit der einzigen spezialisierten Anlaufstelle für bisexuelle, panromantische und andere bi+ Menschen in Berlin – und bundesweit – auf dem Spiel", so der Verein, nach dessen Berechung die Stadt "künftig gerade einmal 13 Cent pro Berliner Bi+ Person und Jahr für Beratung, Sichtbarkeit und Sensibilisierung" zur Verfügung stelle.

Dana Wetzel, Co-Leitung der Fachstelle Bi+, beklagte, dass gerade einmal 1,3 Prozent des Berliner LGBTI-Haushalts für Bisexuelle ausgegeben würde. "Das ist schlicht ungerecht", so Wetzel. Immerhin machten Bisexuelle nach mehreren Erhebungen mit Abstand die größte Gruppe in der queeren Community aus – laut einer US-Studie etwa weit mehr als die Hälfte aller queeren Menschen (queer.de berichtete).

Die Fachstelle Bi+ bietet psychosoziale Beratung, Gruppenangebote und Schulungen zur Sensibilisierung für Bi-Menschen, ihre Angehörigen sowie für Fachkräfte. Doch die Nachfrage steige stetig und übersteige bereits jetzt die Kapazitäten, so BiBerlin. Es könne nur noch eine Vollzeitstelle finanziert werden. Die Folge: Angebote müssten massiv eingeschränkt werden.

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"Strukturelle Unsichtbarmachung von Bi+ Lebensrealitäten" beklagt

BiBerlin-Vorstandsmitglied Anna Sive beklagte die "strukturelle Unsichtbarmachung von Bi+ Lebensrealitäten", auch innerhalb von queeren Strukturen. "Wenn Berlin sich Regenbogenhauptstadt nennen will, dann muss das auch für Bi+ Menschen gelten. Eine gerechte Verteilung der Fördermittel ist überfällig. Was hier auf dem Spiel steht, ist nicht nur ein Projekt, sondern ein Stück queere Daseinsfürsorge. Berlin darf die Bi+ Community nicht unsichtbar machen."

In den letzten Monaten sind immer wieder Kürzungen bei queeren Organisationen in Berlin beklagt worden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte etwa kürzlich Einschränkungen bei LGBTI-Bildungsprojekten (queer.de berichtete). (cw)

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