Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?55614

Nach Kinderpornografie-Vorwürfen

BKA-Theater sagt alle Auftritte von Jurassica Parka ab

Nun distanziert sich auch das BKA-Theater ebenso wie das Bundesfamilienministerium von Jurassica Parka.


Jurassica Parka bei einem Werbeauftritt 2020 (Bild: IMAGO / Photopress Müller)

  • 29. Oktober 2025, 10:22h 3 Min.

Das Berlin-Kreuzberger BKA-Theater hat auf Facebook verkündet, die Zusammenarbeit mit Jurassica Parka einzustellen. Hintergrund sind Berichte von letzter Woche, wonach gegen die Dragqueen, bürgerlich Mario O., wegen des Verdachts der Verbreitung und des Besitzes von kinderpornografischen Inhalten ermittelt wird – und sie wegen eines derartigen Delikts schon im Oktober 2023 verurteilt worden ist.

Die Verurteilung sei dem Theater nicht bekannt gewesen, heißt es in der Erklärung. Außerdem gelte für das neue Verfahren die Unschuldsvermutung. "Unabhängig davon haben wir alle geplanten Gastspiele von Jurassica Parka abgesagt. Formate, an denen sie beteiligt war, werden neu besetzt oder umgestaltet, um den regulären Spielbetrieb des Hauses fortzuführen", heißt es weiter.

Zudem betonte die Einrichtung, dass ihre Werte auf "Weltoffenheit, Diversität, Toleranz und Menschenfreundlichkeit" bestünden – also "Grundhaltungen, die einer solchen Tat diametral entgegenstehen". "Unser Mitgefühl gilt allen Opfern sexueller Gewalt, die durch derartige Taten in besonderem Maße verletzt und traumatisiert werden."

Seit 2015 hatte Parka im BKA-Theater die Talkshow-Reihe "Paillette geht immer" moderiert.

- Werbung -

Mehr Distanzierungen

Bereits zuvor hatte Dragqueen Margot Schlönzke, die langjährige Podcast-Kollegin von Parka, die Zusammenarbeit "endgültig" aufgekündigt (queer.de berichtete). Auch andere Einrichtungen nahmen Stellung: So distanzierte sich das Bundesbildungsministerium von Parka, das zum CSD 2024 mit der Dragqueen im Rahmen einer Toleranzkampagne in sozialen Netzwerken zusammengearbeitet hatte.

/ BMBFSFJ
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

AfD nutzt Parka für Kampf gegen ARD und ZDF

Unterdessen versuchen rechte Medien und die AfD, den Fall Jurassica Parka für ihre Zwecke zu nutzen. Bereits in den letzten Tagen verbreiteten sie das Narrativ, der Fall beweise, dass Dragqueens und queere Menschen generell eine Gefahr für Kinder seien. Inzwischen wird auch mit Parka der Kampf gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gerechtfertigt. Hintergrund ist, dass die Dragqueen im August 2023 in der ZDF-Sendung "Böhmi brutzelt" bei Jan Böhmermann zu sehen war. In der Folge, die das große Staffelfinale bildete, kochten sie gemeinsam Königsberger Klopse. In der Sendung hatte Parka gesagt: "Natürlich lesen Dragqueens keine Kinderbücher vor, weil sie Kinder geil finden, sondern sie möchten einfach nur Geschichten vorlesen."

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Reichardt schrieb zu einem Foto mit Parka und Böhmermann: "Perversion hat viele Gesichter. Rechts ein im Zusammenhang mit Pädophilie verurteilter Mann in Frauenkleidern – links ein prominenter Vertreter des sogenannten Öffentlich Rechtlichen Rundfunks." Dazu setzte er den Hashtag #gezmussweg.

Die bayerische AfD-Fraktionschefin und Oppositionsführerin Katrin Ebner-Steiner forderte ebenfalls die Abschaffung der "Zwangsgebühr" und schrieb zu einem entsprechenden Foto: "Hier kocht ZDF-Propagandist Böhmermann mit dem wegen Besitzes von Kinderpornographie vorbestraften 'Jurassica Parka'." Allerdings wurde Parka nach aktuellen Informationen erst zwei Monate, nachdem die Sendung erstausgestrahlt wurde, verurteilt – und dies wurde erst letzte Woche bekannt.


Bild: X

Parka alias Mario O. hatte sich nach Bekanntwerden der Ermittlungen vor rund einer Woche ohne Verkleidung in einem Video auf Social Media gemeldet und erklärt, dass er sich wegen des laufenden Verfahrens nicht über den Fall äußern könne. Zudem sprach der Künstler von seiner "Suchterkrankung" und beschuldigte eine namentlich nicht genannte Dragqueen-Kollegin, "Falschinformationen" über ihn gestreut zu haben. Seither hat er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. (cw)

-w-