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Queerfeindlichkeit
Wegen Regenbogenfahnen: Syrische Influencerin verlässt Dänemark
Vor elf Jahren ist Salma Naddaf aus ihrem kriegsgeplagten Heimatland Syrien nach Dänemark geflüchtet. Jetzt kehrt sie zurück – angeblich, weil ihre Kinder keine Regenbogenfahnen mehr sehen sollen.
- 29. Oktober 2025, 11:09h 2 Min.
Die 36-jährige Influencerin Salma Naddaf hat laut einem Bericht der schwedischen Boulevardzeitung "Expressen" aus Abneigung gegen die Regenbogenfahne Dänemark verlassen und ist in ihr Heimatland Syrien zurückgekehrt. Naddaf war 2014 als Geflüchtete in das skandinavische Land gekommen. Damals herrschte in Syrien noch das Assad-Regime, im Dezember 2024 wurde der Diktator jedoch gestürzt – noch immer ist die Sicherheitslage in dem Land aber instabil.
"Meine Kinder sollten nicht an einem Ort aufwachsen, dessen Sitten und Traditionen unseren nicht ähneln", so begründete die Influencerin in einem Video ihren Schritt. Als Auslöser nannte sie, dass an dänischen Schulen Regenbogenfahnen hängen würden. "Ich konnte absolut nicht tolerieren, dass meine Kinder so aufwachsen." Deshalb ziehe sie für deren Zukunft zurück nach Syrien.
"Ich habe gelernt, tolerant zu sein"
Gleichzeitig sei sie dankbar für ihre Zeit in Europa. "Ich habe gelernt, tolerant zu sein – gegenüber allen Menschen, egal welcher ethnischen Herkunft oder Religion", behauptete sie. Für queere Menschen reichte ihre Toleranz aber offensichtlich nicht.

So präsentiert sich Naddaf in sozialen Medien (Bild: Instagram)
Naddaf ist seit 2019 Influencerin auf Social Media im Bereich Home Décor und Lifestyle – ausschließlich in arabischer Sprache. Auf Youtube hat sie 1,2 Millionen Follower*innen, auf Instagram zwei Millionen und auf TikTok rund drei Millionen. Allerdings ist ihre Engagementrate vergleichsweise niedrig. Das heißt, sie hat zwar viele Follower*innen, aber pro Beitrag nicht überdurchschnittlich viel Interaktion.
In Syrien ist Homosexualität illegal und kann offiziell mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Schwule syrische Autoren berichten von Gewalterfahrungen und einer rauen Atmosphäre selbst innerhalb der queeren Community (queer.de berichtete). (cw)















