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Berlin

Nach 48 Jahren: SchwuZ feiert Abschied mit Party in Rosa

Letzte Chance für eine Nacht voller Glitzer, Geschichte und Gemeinschaft: Unter dem Motto "The Last Cheers, Queers!" steigt im Berliner Kultclub Schwuz heute Nacht die letzte Party.


Bühne im SchwuZ (Bild: SchwuZ / webkreation.berlin)

  • 1. November 2025, 06:01h 2 Min.

Unter dem Motto "The Last Cheers, Queers!" steigt im Berliner Kultclub SchwuZ heute Nacht die letzte Party. "Nach 48 Jahren voller Aktivismus, Utopie und unzähliger Nächte verabschieden wir uns vom SchwuZ", heißt es vom Club, der zum letzten Tanz einlädt: "nicht in Schwarz, sondern in Rosa".

Das SchwuZ hatte Ende Juli Insolvenz angemeldet (queer.de berichtete). Damals erklärten die Betreiber*innen, man habe die Reißleine ziehen müssen, bevor die Zahlungsunfähigkeit eintrete. Trotz Sparmaßnahmen und struktureller Veränderungen sei die wirtschaftliche Lage ernster als erwartet gewesen.

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Keine Lösung für wirtschaftlich schwierige Lage

"Wir haben alles versucht, doch am Ende hat es nicht gereicht", teilte der Club nun vor wenigen Tagen mit (queer.de berichtete). Nach monatelangen Gesprächen mit potenziellen Investor*innen habe sich keine Partei gefunden, die das SchwuZ im jetzigen Zustand habe übernehmen wollen oder die nötigen Mittel habe aufbringen können. Der Ort sei mehr als nur ein Club gewesen, heißt es beim SchwuZ. "Es war ein Zuhause, ein Zufluchtsort, ein Symbol queerer Geschichte."

Das traditionsreiche "Schwulen-Zentrum", einst in Berlin-Schöneberg gegründet und heute in Berlin-Neukölln beheimatet, war seit 1977 ein zentraler Ort der queeren Szene.

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Grüne kritisieren Senat

Die Berliner Grünen machen unterdessen die schwarz-rote Landesregierung für die Schließung des SchwuZ verantwortlich. "Mit dem Senat von Kai Wegner wird Berlin jeden Tag ein Stück grauer", erklärte Fraktionschef Werner Graf. "Diese Politik, die queere Projekte in Schulen kürzt und queere Clubs sterben lässt, ist Gift für unsere Stadt. Lieber Kai Wegner, einmal im Jahr vom CSD-Wagen zu winken ist keine queere Politik, sondern Show."

Das SchwuZ bleibe "ein fester Teil der queeren Geschichte Berlins und ein Ort der Emanzipation", sagte der schwule Politiker, der an der Abschiedsparty teilnehmen will. "Es ist ein Armutszeugnis für diesen Senat, dass einer der ältesten queeren Clubs Europas schließen muss."

Er erwarte vom Senat, dass er "diese Politik des Grauschleiers beendet, damit Berlin vielfältig bleibt", so Graf. "Wir fordern von Schwarz-Rot eine dauerhafte Strukturförderung für queere Orte und die Clubkultur." (cw/dpa)

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