Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?55668

Berlin

Aufregung um Jurassica-Parka-Veranstaltung mit Polizei-Orchester

Jurassica Parka sorgt weiter für Schlagzeilen, etwa wegen eines Auftritts im Rahmen einer Benefizgala, bei der die Berliner Polizeipräsidentin Schirmfrau war.


Jurassica Parka (li.) neben Ades Zabel bei der Benefizgala "Gemeinsambunt" (Bild: IMAGO / Future Image)
  • 3. November 2025, 12:53h 3 Min.

Ein Auftritt der Dragqueen Jurassia Parka bei einer Benefizgala im Berliner Theater des Westens vor dem Polizeiorchester Brandenburg sorgte am Wochenende für Schlagzeilen: Das Event unter dem Namen "Gemeinsambunt" hatte am 14. Juli dieses Jahres unter anderem unter der Schirmherrschaft der Berliner Polizeipräsidentin stattgefunden.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei bereits ein Ermittlungsverfahren "wegen des Verdachts der Verbreitung und des Besitzes von kinderpornografischen Inhalten" gegen Mario O., wie die Dragqueen bürgerlich heißt, eingeleitet. Die Ermittlungen wurden jedoch erst im Oktober bekannt (queer.de berichtete). Wenig später deckte das Szenemagazin "Siegessäule" auf, dass Parka bereits vor zwei Jahren wegen eines derartigen Vergehens rechtskräftig zu einer Geldstrafe in Höhe von 11.200 Euro verurteilt worden war (queer.de berichtete).

Zuerst hatte das rechtspopulistische Magazin "Nius" von Julian Reichelt über Parkas Beteiligung bei "Gemeinsambunt" berichtet, unter dem reißerischen Titel: "Wenige Tage nach Hausdurchsuchung: Berliner Polizei heuerte verurteilte Kinderporno-Dragqueen Jurassica Parka als Moderator für Gala an." Danach schrieben etwa auch "Bild" und "Spiegel" über den Auftritt. Allerdings merkte das Hamburger Nachrichtenmagazin an, dass sich "Nius" einige Freiheiten in der Berichterstattung genommen hat (Bezahlartikel): "Tatsächlich fand die Durchsuchung nach der Gala statt", stellte der "Spiegel" klar.

- Werbung -

"Der Datenschutz wird in unserer Stadt ernst genommen"

Stefan Weh, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), erklärte im Boulevardblatt B.Z., dass man "nicht gerade glücklich über diese gemeinsame Veranstaltung" gewesen sei. "Niemand steht gern mit einem Straftäter gemeinsam auf der Bühne, auch unser Vizepräsident nicht", so Weh. In sozialen Medien waren zuvor Bilder mit Parka und dem Polizeivizepräsidenten Marco Langner geteilt worden. Weh merkte auch an: "Aber diese Causa beweist eben auch, dass der Datenschutz in unserer Stadt ernst genommen wird und funktioniert. Er schützt am Ende des Tages aber leider auch Sexualstraftäter und nimmt uns die Möglichkeit, so was zu verhindern."

Polizei lässt verurteilte Dragqueen Gala moderieren – GdP-Landeschef Weh: "Niemand steht gern mit einem Straftäter...

Posted by Gewerkschaft der Polizei – GdP Berlin on Sunday, November 2, 2025
Facebook / Gewerkschaft der Polizei – GdP Berlin
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

Insbesondere die AfD versucht weiter, den Fall Jurassica Parka für ihre Zwecke zu nutzen – und allen Personen eine Mitschuld an der mutmaßlichen Tat zu geben, mit denen Parka in den letzten Jahren in Berührung gekommen ist – etwa dem Berliner Bürgermeister Kai Wegner (CDU) oder dem ZDF-Satiriker Jan Böhmermann, in dessen Kochsendung Parka vor einigen Jahren aufgetreten ist. Die AfD versucht darüber hinaus in mehreren Social-Media-Postings, alle Dragqueens zu potenziellen Sexualstraftätern zu erklären.


(Bild: Facebook)

Überraschend rief "Nius" am Sonntag jedoch zur Mäßigung auf. In einem Beitrag der Sendung "Gio unzensiert" heißt es: "Was der Fall Jurassica Parka zeigt, ist kein 'queeres Problem'. Es ist ein flächendeckendes und gesellschaftliches Versagen. [...] Lasst uns nicht den Fehler machen, diesen Skandal für politisches Framing zu missbrauchen – damit rücken wir nur wieder vom Wesentlichen ab." (cw)

-w-