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  • 4. November 2025, 11:07h 2 Min.

Queere Geflüchtete erhalten wohl weniger Unterstützung in Sachsen (Bild: geralt / pixabay)

Am 28. Oktober haben nach Angaben von RosaLinde Leipzig alle Vereine aus dem Projektverbund "Fachberatung für queere Geflüchtete in Sachsen" für ihre Projektanträge für das Jahr 2026 Ablehnungsbescheide der Sächsischen Aufbaubank (SAB) erhalten. Damit streiche die zentrale Förderbank des Freistaates sämtliche bisher vom Land Sachsen geförderten spezialisierte Beratungsstellen für queere Geflüchtete und "zerstört damit eine bundesweit einmalige Unterstützungsstruktur sowie die einzigen professionalisierten Anlaufstellen für queere Geflüchtete", so RosaLinde Leipzig.

Sachsen hatte seit 2016 als einziges Flächenland eine flächendeckende Beratung für queere Geflüchtete angeboten. Finanziert wurden die Projekte über das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

"Politiker*­innen loben regelmäßig unsere Arbeit und unsere Expertise, doch was nützt Anerkennung, wenn im nächsten Schritt genau die Strukturen zerstört werden, die seit zehn Jahren erfolgreich arbeiten und seit fünf Jahren gemeinsam als Projektverbund queere Geflüchtete in ganz Sachsen unterstützen?", beklagte Maria Banti, psychosoziale Beraterin im vom RosaLinde betriebenen Queer Refugees Network.

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Zunehmende rassistische und queerfeindliche Gewalt

Keno Winkelmann vom queeren Verein Gerede e.V. bezeichnete es als "unerhört, dass gerade bei der Unterstützung dieser besonders vulnerablen Gruppe gespart wird – und das in einem Jahr, in dem es so viele rechtsextreme Angriffe auf CSD-Veranstaltungen gab". Auch außerhalb von Pride-Events berichteten "unsere Geflüchteten zunehmend von rassistischer und queerfeindlicher Gewalt." Die Aktivist*innen forderten die schwarz-rote Staatsregierung auf, "unverzüglich eine Lösung zu finden, um die Beratungsstrukturen für queere Geflüchtete in Sachen zu erhalten".

Die betroffenen Projekte beraten Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und/oder Geschlechtsidentität verfolgt werden und nach Deutschland fliehen mussten. Sie begleiten queere Geflüchtete u.a. im Asylverfahren, leisten psychosoziale und psychologische Unterstützung oder setzen sich für sichere Unterbringung ein. Sie seien dabei besonders gefährdet: Laut einer aktuellen Studie der Universität Cambridge und von RosaLinde Leipzig e.V. hätten etwa fast 70 Prozent sexualisierte Gewalt erlebt – doppelt so viele wie in der allgemeinen geflüchteten Bevölkerung. (cw)

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