Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?55685

Friedrichsdorf (Hessen)

CDU schafft Gendersprache bei Feuerwehr ab: Jetzt gibt es nur noch die weibliche Form

Geschlechtergerechte Sprache in der Feuerwehr war der CDU in Friedrichsdorf ein Dorn im Auge. Sie setzte im Stadtparlament die Abschaffung durch. Der grüne Bürgermeister stellte dann alles auf die weibliche Form um – und die CDU ist immer noch unglücklich.


Bürgermeister Lars Keitel setzte das von der christdemokratischen Fraktion durchgesetzte Gender-Verbot um – die CDU ist aber alles andere alles glücklich darüber (Bild: Grüne Friedrichsdorf)

  • 4. November 2025, 12:45h 2 Min.

Ein Antrag der CDU gegen das Gendern in der 26.000 Einwohner*­innen zählenden Stadt Friedrichsdorf im Hochtaunuskreis ist nach hinten losgegangen: Wie die "Hessenschau" berichtet, setzte die christdemokratische Fraktion in der Stadt­verordneten­versammlung durch, dass geschlechter­gerechte Sprache in der Feuerwehrsatzung künftig verboten wird. Der grüne Bürgermeister Lars Keitel entschied sich dann, die weibliche Form als Norm für alle zu setzen.

Die CDU hatte in ihrem Antrag (PDF) den folgenden Satz für die "Neufassung der Satzung für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Friedrichsdorf" vorgeschlagen: "Die in dieser Satzung genannten Personenbezeichnungen umfassen alle geschlechtlichen Formen. Lediglich aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die ausdrückliche Nennung der einzelnen Formen verzichtet." Der Antrag wurde mit 20 Ja- gegen zwölf Nein-Stimmen angenommen.

Bürgermeister Keitel und die Verwaltung entschieden dann, dass nicht das generische Maskulinum, sondern das generische Femininum verwendet wird: "Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Frauen in der Feuerwehr und dabei auch in Führungspositionen tätig sind", erklärte der grüne Kommunalpolitiker. "So wollen wir in Friedrichsdorf Feuerwehr leben – gleichberechtigt." Die neue Satzung (PDF) enthält daher Sätze wie: "Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Friedrichsdorf steht unter der Leitung der Stadtbrandinspektorin".

Feuerwehr-"Chefin": "Warum nicht auch mal diese Variante wählen"

Stadtbrandinspektor Pino Raguso, der nun offiziell eine Stadtbrandinspektorin ist, stellte sich hinter die neue Formulierung. Zwart sei diese gewöhnungsbedürftig, "aber warum nicht auch mal diese Variante wählen", sagte er gegenüber dem Hessischen Rundfunk. "Ob es hessen- oder deutschlandweit noch andere gibt, die das so handhaben, weiß ich nicht. Aber ich kann versichern, dass wir alle damit gut leben können."

Nur die CDU zeigte sich über darüber zerknirscht: "Dass die Verwaltung entschieden hat, ausschließlich weibliche Formen zu verwenden, entspricht nicht der Intention unseres Antrags", beklagte die christdemokratische Fraktionsvorsitzende Katja Gehrmann. Sie macht sich nun Sorgen um die männlichen "Feuerwehrfrauen": "Wir bedauern diese einseitige Umsetzung, denn sie widerspricht dem Anspruch auf Wertschätzung gegenüber allen Feuerwehrangehörigen." Daher forderte sie eine rechtssichere, klare und neutrale Sprache, am liebsten ohne Geschlechtsformen – also doch wieder geschlechtergerechte Sprache? (dk)

-w-