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- 19. Oktober 2006 2 Min.
Jerusalem (queer.de) - Tausende ultraorthodoxer Juden protestierten in Jerusalem gegen den CSD, der in knapp einem Monat stattfinden soll. Wie "Ynet News" berichtet, machten die Demonstranten Schwule und Lesben auch für den Krieg im Libanon verantwortlich. Rabbi Mosche Sternbuch sagte als Redner der Veranstaltung: "Wir haben im Libanon nicht unsere Ziele erreicht, weil im Heiligen Land Unzüchtigkeit und sexuelle Freizügigkeit um sich greift." Es gebe in Israel "keine größere Beeinträchtigung als diese schändliche Parade." Auch Rabbi Ovadia Josef beteiligte sich an der Demonstration. Er kämpfe gegen die "unzüchtige Schmutzparade von Amalekitern, die die Heilige Stadt besudeln wollen". Amalekiter sind ein biblischer Stamm aus dem Land Kanaan und gelten unter Juden als Feinde des Volkes Israels.
Kritik an der Stadt Jerusalem
Die Demonstranten kritisierten auch die Entscheidung der Stadt Jerusalem, nicht gegen die Parade vorzugehen. Der orthodoxe Bürgermeister der Stadt, Uri Lupolianski, hatte sich in den vergangenen Jahren zwar wiederholt gegen die Parade ausgesprochen, hat aber nichts gegen sie unternehmen können. Ende Mai hat Gericht entschieden, dass Jerusalem den CSD wie jede andere Kulturveranstaltung finanziell unterstützen müsse (queer.de berichtete). Ende Juli haben die Organisatoren die geplante Worldpride-Parade wegen des Waffenganges gegen die Hisbollah-Milizen im Libanon abgesagt (queer.de berichtete). Der CSD soll nun am 10. November wiederholt worden. Israel ist das einzige Land in der Region, in der Homosexuelle nicht mit Gefängnisstrafen bedroht werden. (dk)














