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- 26. Oktober 2006 1 Min.
Hamburg (queer.de) - Ein Hamburger Moslemführer hat in einem "taz"-Interview Homosexualität als Sünde bezeichnet, aber auch vor Selbstjustiz gewarnt. Ahmet Yazici, stellvertretender Vorsitzender des Bündnisses der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland, bezeichnet Homosexualität als "nicht im Sinne des Schöpfers": "Homosexualität ist eine Sünde für einen Moslem. Es gibt andere Sünden für Muslime, die sie auch begehen, obwohl sie Muslime sind. Alkohol zu trinken ist zum Beispiel auch verboten", so der Hamburger Geschäftsmann. Er könne den Gläubigen nur den Sündenkatalog vermitteln, ob sie sich daran hielten, läge an ihnen. Allerdings: "Das Paradies muss man sich verdienen". Er fügte an, dass sich kein Muslim das Recht herausnehmen dürfe, "Selbstjustiz zu üben und des Schöpfers Stelle einzunehmen".
Ahmed Yazici wird heute Abend an einer Diskussionsveranstaltung zum Thema "Schwule und Muslime in St. Georg" teilnehmen. Er wird diskutieren mit Rainer Jarchow, einem schwulen Pastor in Rente, und Angelika Hassani, der ehemaligen Frauenbeauftragten des Rates der islamischen Gemeinden in Hamburg. Die Veranstaltung findet ab 19:30 Uhr in der Kantine des Schauspielhauses statt. Moderieren wird der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Farid Müller. (dk)
