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  • 09. November 2006 5 2 Min.

Madrid (queer.de) – Das spanische Abgeordnetenhaus hat ein Gesetz verabschiedet, nach dem Transsexuelle ihr Geschlecht in offiziellen Dokumenten leichter ändern können. Es muss noch vom Senat bestätigt werden. Danach können erwachsene Menschen ihr Geschlecht ändern lassen, wenn ihnen ein Arzt bestätigt, transsexuell zu sein und sie sich zwei Jahre in Hormonbehandlung befunden haben. Für Patienten, denen das aufgrund eines schlechten Gesundheitszustandes oder des Alters nicht möglich ist, gibt es Ausnahmeregelungen. Dieser Entwurf wurde von der sozialistischen Regierung gegen den Widerstand der konservativen Partei beschlossen. "Das ist das fortschrittlichste Gesetz der Welt", freut sich die transsexuelle Aktivistin und Sozialistin Carla Antonelli gegenüber der AP. Mit dem Gesetz will die Regierung die spanische Gesellschaft weiter liberalisieren. Bisher haben die Sozialisten unter Premierminister José Luis Rodríguez Zapatero bereits die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet und Scheidungen erleichtert.
FDP will deutschen Transsexuellengesetz reformieren
Bewegung auch in Deutschland: Auf Initiative der FDP hat der Innenausschuss beschlossen, ein Sachverständigengespräch zum Transsexuellengesetz durchzuführen. Damit wird der Druck auf die Bundesregierung erhöht, die Reform des Transsexuellengesetzes aus dem Jahre 1980 vorzunehmen. Gegenstand der Anhörung wird u.a. ein Gesetzentwurf der FDP zur Änderung des Passgesetzes sein. Der Gesetzentwurf sieht vor, das Passgesetz um eine Klarstellung zu ergänzen, wonach künftig bei Transsexuellen, die eine Änderung ihres Vornamens erreicht haben, das dem Vornamen entsprechende Geschlecht im Pass einzutragen ist. Dadurch wird sichergestellt, dass Transsexuelle gesellschaftlich und rechtlich entsprechend der neuen geschlechtlichen Identität behandelt werden. Parallel dazu muss auch eine Gesamtreform des Transsexuellengesetzes erfolgen. Erst vor wenigen Tagen hat das Bundesverfassungsgericht erneut zwei Vorschriften des Transsexuellengesetzes für verfassungswidrig erklärt (queer.de berichtete). (pm/dk)

-w-

#1 SaschaAnonym
  • 11.11.2006, 03:56h
  • Warum sagt mir mein historisch-kritisches Bewusstsein nur immer wieder, dass eigentlich und vor allem Deutschland ein Vorreiter in Sachen Menschenrechten und Demokratie sein sollte???

    Aber mehr als die üblichen Festtagsreden zum 9. November kann man hierzulande offenbar nicht erwarten!
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#2 madridEUAnonym
  • 11.11.2006, 09:54h
  • @sascha: Du sagst es. Man wundert sich dabei über Spanien, das dem Humanismus historisch weniger verbunden ist als Deutschland. Aber auch wenn die Bevölkerung hier in grosser Mehrheit hinter gesellschaftlichem Fortschritt steht, so bleibt zu befürchten,dass sie Zapatero beim nächsten Wahlgang die Gefolgschaft verweigert. Grund: Zu lasches Vorgehen gegen zehntausende illegaler Einwanderer
    aus afrikanischen Nachbarländern und Klüngelei mit baskischen und katalanischen Separatisten. Genau dort setzt die konservative PP an, weil sie weiss, dass sie nur mit diesen Themen
    das Blatt zu ihren Gunsten wenden kann.
    Homo- und Transengleichstellung ist ihr weitgehend gleichgültig und sie wird nach ihrem Wahlsieg davon wohl nichts zurücknehmen, um keine Rebellion in eigenen Reihen auszulösen.
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#3 AngelpowerAnonym
  • 11.11.2006, 19:41h
  • Wieder einmal zeigt uns Spanien wie es bei uns sein sollte. Gesetze gehen durch, die Gleichberechtigung erreicht die Minderheiten und vieles mehr. Die eher humanistische orientieretn Deutschen sind da viel konservativer, verklemmter und ideologischer als die eher katholischen Spanier!? Eigentlich ein Widerspruch in sich, aber dort weiß man und merkt man anscheinend , daß sich Christentum sehr wohl mit schwulen/lesbischen/transgendischer Gleichberechtigung verbinden läßt!

    Das die Politik dabei die wirklichen Problem vergißt und in Spanien zu sehr sich auf die seperatistischen Parteien zubewegt ist die Dummheit spanischen Sozialisten, das in sie gesetzte Vertrauen halt gesamtpolitisch eher zu enttäuschen- leider !
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