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- 09. November 2006 2 Min.
Jerusalem (queer.de) - Der CSD Jerusalem wurde heute nach Angaben der "Jerusalem Post" abgesagt. Die Organisatoren nannten die "Sicherheitssituation" als Grund. Statt des CSDs soll eine nicht öffentliche Homo-Demonstration in einem Stadion der städtischen Universität stattfinden. In den vergangenen Tagen hatten orthodoxe Juden gewaltsam gegen die Parade protestiert und dabei mehrere Menschen verletzt. Die Polizei hatte zudem gewarnt, dass radikale Palästinenser Rache für den Tod von 18 Zivilisten im nördlichen Gazastreifen angedroht hätten, die versehentlich von israelischem Feuer getroffen wurden. Es seien 80 Terrorwarnungen eingegangen, erklärten die Behörden. Daher werde die Parade von zwei Seiten bedroht. Die ultraorthodoxen Juden sind israelischen Medien zufolge mit der Absage zufrieden und versprachen, nicht gegen die geschlossene Veranstaltung der Schwulen und Lesben vorzugehen. Sie forderten die Polizei auf, Glaubensbrüder freizulassen, die in den vergangenen Tagen bei den gewalttätigen Demonstration festgenommen worden waren. Erst gestern hatte der Vatikan Israel aufgefordert, den CSD zu verbieten (queer.de berichtete).
Homo-Gegner demonstrieren im "Marsch der Biester"
Vor dem Bekanntwerden der CSD-Absage haben religiöse Homo-Gegner heute Nachmittag gegen die Parade demonstriert, meldet das Armeeradio. Im "Marsch der Biester" liefen sie die geplante CSD-Strecke mit Kühen, Eseln und Ziegen ab. Die Teilnehmer zeigten Schilder mit der Aufschrift "Ich bin sauer!" oder "Genug Schmutz!". Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof einen Antrag einer Tierschutzorganisation auf Verbot des "Marsches der Biester" abgewiesen. (dk)















Die CSD-Parade sollte auf alle Fälle wieder holt werden, damit die religiös-faschistischen Fundamentalisten keinen Erfolg haben gegenüber den Menschenrechte und der Demokratie!