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- 15. November 2006 2 Min.
Kapstadt (queer.de) - Das südafrikanische Parlament hat mit überwältigender Mehrheit für die Öffnung der Ehe gestimmt. 230 Abgeordnete votierten für das "Civil Unions Bill", 41 dagegen. Homo-Gruppen begrüßten die Abstimmung: "Im Großen und Ganzen weist das beschlossene Gesetz Versuche zurück, Schwule und Lesben zu Bürgern zweiter Klasse zu machen", erklärt Fikile Vilakazi, Sprecherin von 17 Homo-Gruppen. "Es zeigt in beeindruckender Weise das Engagement unserer Parlamentarier, alle Menschen mit Würde zu behandeln". Schwule und lesbische Aktivisten hatten zuvor allerdings kritisiert, dass die Regierung nicht einfach das Ehe-Recht änderte, sondern in einem neuen Gesetz gleichgeschlechtlichen Paaren die Ehe oder die Eingetragene Partnerschaft ermöglichte. Außerdem gibt der beschlossene Entwurf Standesbeamten die Möglichkeit, die Trauung von Homo-Paaren abzulehnen. Heftige Kritik erntete die Ehe-Öffnung von Teilen der Kirche: So bezeichnete der christliche Abgeordnete Kenneth Meshoe die Verabschiedung als "schwärzesten Tag in den zwölf Jahren Demokratie". Südafrika würde damit "Gottes Zorn auf sich ziehen". In anderen afrikanischen Ländern, in denen Homosexualität verboten ist, gab es vergleichsweise heftige Reaktionen: So bezeichnete nach Angaben der AP der nigerianische Kirchenführer Abraham Umoh die Öffnung der Ehe als "satanisch", Bischof Joseph Ojo aus Lagos kritisierte die "Tier-Rechte" in Südafrika. Dagegen unterstützte der populäre Friedensaktivist und Erzbischof Desmond Tutu die Homo-Ehe. (dk)














