5 Kommentare
- 24.11.2006, 22:15h
- @madridEU:
Ja, an Problemen mangelt es im "Land der Zukunft" nicht, und die fragmentierte Parteienlandschaft Brasiliens sowie die immer noch sehr starken Muster "informeller Politik" (Klientelismus etc.) erleichtern das Regieren nicht unbedingt.
Immerhin haben Lula und die Arbeiterpartei (PT) in ihrem 13 Kapitel umfassenden Regierungsprogramm für die zweite Amtszeit ein ausführliches Kapitel der Gleichberechtigung von Homosexuellen einschließlich der Einführung der Homo-Ehe und vor allem zahlreicher Maßnahmen im Bildungsbereich gewidmet.
Mit dem enormen Legitimitätsgewinn durch Lulas erfolgreiche und eindeutige Wiederwahl - die insbesondere im Zusammenhang mit den bislang positiven Ergebnissen seiner Regierung im Bereich der Sozialpolitik und der Armutsbekämpfung zu sehen ist - hat seine Regierung im kulturell offenen und vielfältigen Brasilien in den nächsten Jahren sehr gute Chancen, bedeutende gesellschaftspolitische Fortschritte auf den Weg zu bringen.
An verschiedenen Modellprojekten im Bereich der Sexualerziehung, welche die PT in den großen Metropolen implementiert hat, könnte man sich hierzulande ohnehin schon seit Jahren ein Beispiel nehmen... - |
- 24.11.2006, 22:21h
- titelseite der folha de s. paulo auf
einer unabhängigen chinesischen
gay-seite:
www.aibai.cn/info/open.php?id=15791 - |
- 27.11.2006, 01:14h
- Was madridEU schreibt stimmt leider nicht: die Brasilianer haben keineswegs ein ungezwungeneres Verhältnis zu Homosexuellen. Gewaltsame Übergriffe sind an der Tagesordnung, und erst kürzlich ergab eine Umfrage, daß 49% der männlichen Jugendlichen homosexuelle Beziehungen für "krank" und "schamlos" halten (
www1.folha.uol.com.br/folha/cotidiano/ult95u124323.shtml).
Miriam Abramovay, die die Studie für die Organização dos Estados Ibero-Americanos para a Educação, a Ciência e a Cultura durchführte, kam zu dem Schluß: "Unsere Gesellschaft ist homophob! - |
- 27.11.2006, 10:13h
- @jota: Du magst recht haben, denn Brasilien ist wohl nicht nur Rio, das wir als äusserst offene und liberale Region kennen.
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fortschrittlichen Volksmeinung zu sein. Die Konsequenz wäre nun eine entsprechende Gesetzgebung wie in Nederland,Belgien oder Spanien, aber offensichtlich existieren in Lulas Riesenreich noch Probleme ganz anderen Kalibers, für die noch fast unmögliche Lösungen warten, wie z.B. das organisierte Verbrechen oder die brutale Vernichtung des Amazonas.