https://queer.de/?6120
- 13. Dezember 2006 1 Min.
Straßburg (queer.de) - Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof wies äußerst knapp mit vier gegen drei Stimmen die Klage von einem britischen Schwesternpaar ab, das eine Eingetragene Partnerschaft eingehen will, aber nicht darf. Die 88-jährige Joyce Burden und ihre 80-jährige Schwester Sybil aus dem englischen Wiltshire wohnen seit ihrer Jugend zusammen und fürchten, dass hohe Erbschaftssteuern dazu führen würden, dass beim Tod einer Schwester die andere aus dem Elternhaus ausziehen müsste. Sie müssten für ihr Familienfarm, deren Wert auf umgerechnet 1,3 Millionen Euro geschätzt wird, 40 Prozent Erbschaftssteuer zahlen. Wären sie verheiratet oder verpartnert, wäre die Steuer nicht fällig. Die vor rund einem Jahr in Großbritannien eingeführten "Civil Unions" für gleichgeschlechtliche Paare enthalten zwar eine Gleichbehandlung mit Ehe-Paaren im Erbrecht - Verwandte dürfen sich aber wie in Deutschland nicht verpartnern. (dk)












Sie könnten doch auch die Ehe fordern.
Daran erkennt man, wenn man genau nachdenkt, dass die Partnerschaft bei weitem keine gesellschaftliche Gleichstellung bewirkt, sondern nur ein Paket mit Rechten und Pflichten ist, welches man in Kompaktform überreicht bekommt.
Die eingetragene Partnerschaft erinnert sehr an das berufständische Partnerschaftsgesetz für freie Berufe.
Ist das Partnerschaftsgesellschaftsgesetz im Berufsrecht der kleine Bruder des Handelsrechts so ist das Partnerschaftsgesetz die kleine Schwester der zivilrechtlichen Ehebestimmungen.
Ein freundlicher Brief des Europäischen Gerichtshofes an die beiden Damen wäre angebracht gewesen, ob Sie denn auch miteinander das Bett teilen und ihre Freiheit zu einer anderen Beziehung zugunsten ihrer Partnerschaft aufgegeben haben.
Es wundert mich nicht, dass in dieser Gesellschaft die Meinung vorherrscht, man heirate oder verpartnere sich wegen der Steuer. Die Raffgier ist der eigentliche moralische Abstieg in dieser Zeit und nicht die offene Einstellung zur Sexualität.
Die Forderung der beiden alten Damen ist skurril und im Hinblick auf ihr betagtes Alter sollten sie mehr Patriotismus zeigen als indirekt Menschen zu verhöhnen, denen endlich nach langer Zeit, teilweise das gewährt wird, was ihnen zusteht.