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- 04. März 2007 1 Min.
Berlin (queer.de) - Die über Jahre radikalste Stimme für LGBT-Rechte im Deutschen Bundestag lebt inzwischen als Mann. Wie die Tageszeitung "taz" berichtete, hat der ehemalige Abgeordnete Christian Schenk am Klinikum Leipzig eine Geschlechtsanpassung vornehmen lassen.
Von 1990 bis 1994 vertrat Schenk für den Unabhängigen Frauenverband (UFV) in der Gruppe Bündnis 90/Die Grünen die Rechte von Frauen und Mädchen. Von 1998 bis 2002 war er für die PDS, in deren Fraktion er 1994 wechselte, lesben- und schwulenpolitischer Sprecher. Als erste Person überhaupt ließ er in das Abgeordnetenhandbuch des Deutschen Bundestages schreiben: "lebt in lesbischer Lebensgemeinschaft". Im Parlament forderte er anstelle der Eingetragenen Partnerschaft die Abschaffung aller Eheprivilegien und die rechtliche Gleichstellung aller Lebensweisen.
"Ich habe schon immer gewusst, dass etwas falsch ist", sagte Christian Schenk über seine Geschlechtsidentität. Genau fünfzig Jahre brauchte er jedoch, bis er sich 2002 Jahren erstmals als Transmann geoutet hat. Zur Operation entschloss er sich erst im vergangenen Jahr. "Es ist kurios und einmalig auf der bundesdeutschen Politbühne: eine Frauenpolitikerin, die eigentlich ein Mann ist", kommentierte die "taz".
Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag hatte sich Schenk zunächst ins Privatleben zurückgezogen. In der "taz" kündigte er nun jedoch eine Rückkehr auf die politische Bühne an. Künftig wolle er sich bei LISA engagieren, der Frauenorganisation der Linkspartei.
Links zum Thema:
» taz-Porträt: ''Der Frauenversteher''
» www.christina-schenk.de













