https://queer.de/?6537
- 08. März 2007 1 Min.
Instanbul (queer.de) - Ein türkisches Gericht hat gestern angeordnet, dass die Website YouTube im Land gesperrt werden müsse, weil Kemal Atatürk, der Gründer der modernen Türkei, in Videos als schwul bezeichnet und damit "beleidigt" worden sei. Die Verunglimpfung Atatürks oder des Türkentums ist illegal und kann mit langjährigen Haftstrafen geahndet werden. Auf YouTube haben sich griechische und türkische Nutzer in den letzten Wochen einen "virtuellen Krieg" geliefert, wie türkische Medien berichten. CNN Türk bot auf seiner Website einen Link an, mit dem sich Nutzer direkt bei YouTube wegen der "Beleidigung" beschweren konnten. Gestern platzierte "Hürriyet", die größte türkische Boulevardzeitung, den Streit prominent auf der Titelseite. Der Chef der Türk Telekom hat gesagt, sein Unternehmen habe die Anordnung des Gerichts unverzüglich umgesetzt. (dk)















Sicher: Verfehlungen gab es auch bei den Griechen, aber sicher auch bei den Türken. Und in beiden Fällen kann man das nicht auf ein ganzes Land beziehen.
Aber in der Türkei werden solche Seiten dann zensiert. In Griechenland nicht. Wenn die Türkei in die EU will, müssen die erst mal Meinungsfreiheit und Pressefreiheit anerkennen (und noch vieles mehr).
Es geht gar nicht darum, ob man die Meinung einer der beiden Seiten teilt (tue ich bei beiden nicht), sondern um die Frage, wie man mit Meinungs- und Pressefreiheit umgeht...
Und da zeigt die Türkei immer wieder, dass sie da Grundprinzipien missachten.
Mal ganz zu schweigen davon, dass ein Staat, der ein EU-Mitglied (Zypern) nicht anerkennt, niemals Mitglied der EU werden darf.