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- 12. März 2007 1 Min.
Rom (queer.de) - Zehntausende Menschen haben am Wochenende in Rom für das Gesetz zu Eingetragenen Partnerschaften (DICO) demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter, der Homo-Gruppe Arcigay, nahmen 50.000 Menschen an der Veranstaltung teil, darunter auch drei Minister der Mitte-Links-Regierung. Viele der Demonstranten waren als Bischöfe verkleidet, um gegen die Lobbyarbeit der katholischen Kirche zu protestieren, die das Gesetz verhindern will.
Massive Kritik der Kirche
Die katholische Kirche kritisierte die Demonstration als direkten Angriff auf den Glauben: "Es ist wahr, dass der Protest gegen die Kirche zunimmt. Aber lieber angegriffen werden, als irrelevant sein", sagte Camillo Ruini, der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, der Tageszeitung "Corriere della Sera". Der linksdemokratische Abgeordnete und Arcigay-Chef Franco Grillini beschuldigte daraufhin die Kirche, eine "klerikale Diktatur" errichten zu wollen. Dabei würden auch Mitglieder der Regierungskoalition helfen, so Grilini.
Gesetz wird beraten
Derzeit berät der Justizausschuss des Senats über das DICO-Gesetz. Es war Anfang Februar vom Kabinett beschlossen worden (queer.de berichtete). Allerdings ist die Verabschiedung nach einer Regierungskrise wenige Tage später fraglich (queer.de berichtete). Ministerpräsident Romano Prodi hat in seinem Zwölfpunkteplan zur Fortsetzung der Neunparteienkoalition die Verabschiedung von DICO nicht zum Bedingung gemacht (queer.de berichtete). Kritik an den Eingetragenen Partnerschaften hatte vor allem Justizminister Clemente Mastella von der vatikantreuen kleinen Regierungspartei Unione Democratici per l'Europa (UDEUR) geäußert (queer.de berichtete). (dk)














