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- 16. März 2007 1 Min.
Genf (queer.de) - Mit dem deutschen Lesben- und Schwulenverband hat gestern erstmals eine akkreditierte nationale lesbisch-schwule Organisation vor einem UN-Gremium gesprochen. Der LSVD hatte im Dezember 2006 den Status nach langem Hin- und Her in einer Kampfabstimmung gegen den Widerstand meist islamischer Länder gewonnen (queer.de berichtete). In dem mit den beiden Partnerorganisationen ILGA-Europe und LBL aus Dänemark abgestimmten Statement verwies LSVD-Vorstand Hartmut Schönknecht in Genf auf die Menschenrechtsverletzungen gegen Lesben und Schwule weltweit. Der Verband fordert die UN auf, sich verstärkt den vielen Formen der Gewalt gegen Lesben und Schwule anzunehmen. LSVD-Sprecher Philipp Braun zeigte sich erfreut über die Premiere: "Auf dem diplomatischen Parkett sind es oft gerade die kleinen Gesten, die über den Erfolg der weiteren Schritte entscheiden. Daher sind wir sehr glücklich, dass alle Versuche, den Auftritt des LSVD zu verhindern, schon im Vorfeld verhindert werden konnten". Als ersten Erfolg dieser Rede wertet der Verband die Reaktion der Hohen Kommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen: Louise Arbor hat im Anschluss erstmals öffentlich vor dem UN-Menschenrechtsrat auf die Notwendigkeit einer UN-Intervention zur Verbesserung der Menschenrechtslage von Homosexuellen hingewiesen und die Staaten aufgefordert, aktiv gegen Menschenrechtsverletzungen gegenüber Homosexuellen vorzugehen. (pm/dk)
Links zum Thema:
» Die Rede (Videodatei)














Dies ist sehr wichtig für homosexuelle Menschen, die nicht in den westlichen Industriestaaten leben. Auch wenn wir hier als homosexuelle Paare es eigentlich mittlerweile ganz gut haben ("sieht man von einigen Punkten, wie das ungerechte Steuerr- und Beamtenrecht sowie Adoptionsthema ab"), sieht es in vielen afrikanischen und islamisch geprägten Drittweltstaaten noch ganz anders aus. Dies sollten wir nicht vergessen.
Daher ist die UNO auch ein wichtiger Ort, wo die Rechte von homosexuellen Menschen diskutiert und gestärkt werden müssen.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem, wenn man es genau betrachtet, sehr wichtigen Datum im Kampf um die Anerkennung von LGBT-Rechten weltweit.
Das hat der LSVD gut gemacht.