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- 30. März 2007 1 Min.
London (queer.de) - Zum ersten Mal seit rund 200 Jahren zweifelt die katholische Kirche in Großbritannien an, ob es sich vereinbaren lässt, Katholik und Brite zu sein. Grund ist das Antidiskriminierungsgesetz, das in einem Monat in Kraft treten soll und Schwulen und Lesben gleichen Zugang zu Waren und Dienstleistungen zusichert (queer.de berichtete). Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, Chef der Katholiken in England und Wales, sagte am Mittwoch in einem Vortrag, dass die Regierung "eine andere Form von Demokratie will, nämlich eine, in der Vielfalt und Gleichheit mit Religion in Konflikt stehen." Er beklagte, dass christliche Arbeit in Großbritannien so gut wie unmöglich sei: "Wenn Christen ihrem Glauben folgen, gelten sie als intolerante Dogmatiker. Wenn sie sündigen, gelten sie als Heuchler. Wenn sie sich für die Armen einsetzen, gelten sie als schwachsinnige Gutmenschen. Wenn sie die Familie verteidigen, gelten sie rechtslastige Reaktionäre", so O'Connor nach Angaben der "Daily Mail". Der Kardinal setzte sich insbesondere dafür ein, dass katholische Adoptionsagenturen weiter schwul-lesbische Paare ablehnen sollen. Das wäre nach dem Antidiskriminierungsgesetz jedoch verboten. Wenn die Kirche diesen Kampf verliere, "ist es schwierig sich vorzustellen, wo das einmal enden wird", so der Kardinal. Er äußerte die Befürchtung, dass mit dem angeblichen Verlust der Werte auch die Demokratie untergehen könnte. (dk)















2. Wieso verteidigt man die Familie, indem man Haß gegen Schwule und Lesben sät? Das ist völlig unverständlich.