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- 14. Mai 2007 1 Min.
Rom (queer.de) - Beim so genannten "Familientag" protestierte am Samstag eine große Menschenmenge in Rom gegen die rechtliche Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Presseberichten zufolge gingen zwischen 100.000 und 500.000 Menschen gegen die Gleichbehandlung auf die Straße, die Veranstalter sprachen sogar von 1,5 Millionen. Die Demonstration wurde organisiert von konservativen und katholischen Gruppen und angeführt von Oppositionsführer Silvio Berlusconi. Schützenhilfe erhielten die Demonstranten von Papst Benedikt XVI, der gerade Brasilien besucht. Der Chef der Katholischen Kirche sagte, dass die gegenwärtige Kultur "sexuelle Unmoral" fördere und bezeichnete außereheliche Gemeinschaften als "Plage".
Warnung vor "Religionskriegen"
Ministerpräsident Romano Prodi hat derweil vor "Religionskriegen" in Italien gewarnt. "Man darf die Religion nicht für politische Zwecke instrumentalisieren", so der Ministerpräsident bei einem Radiointerview. ""Die Familie und der Katholizismus sind für mich äußerst wichtig, aber das Prinzip der Laizität des Staates hat Priorität für jemanden, der Politik macht".
Nach einer Abstimmungsniederlage im Senat hat Romano Prodi die bereits im Kabinett beschlossene Einführung von Eingetragenen Partnerschaften, die wie in Frankreich sowohl gleich- als auch verschiedengeschlechtliche Paare eingehen könnten, auf Eis gelegt (queer.de berichtete). (dk)














Auch dies sollte hier im Artikel Erwähnung finden, dass das Gesetz in Rom nicht nur Homo-Ehen erfasst, sondern auch verschiedengeschlechtliche Paare, die aus unterschiedlichsten Gründen in keiner herkömmlichen Ehe leben wollen.
Und das Hauptproblem in Italien ist gegenwärtig die knappe Mehrheit von Prodi im Senat.