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- 15. Mai 2007 1 Min.
Hamburg (queer.de) - Eine führende evangelikale Gruppe in Deutschland hat Bischöfin Maria Jepsen kritisiert, weil sie einen Gedenkgottesdienst für verfolgte Schwule in Hamburg geleitet hatte. Pastor Ulrich Rüß, Chef der Konferenz Bekennender Geminschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands, nannte die dort getätigten Ausführungen Jepsens "nicht hilfreich". Das berichtet die Nachrichtenagentur idea. Als Bischöfin müsse sie die Sicht der Bibel differenzierter darstellen und dazu raten, Homosexualität nicht auszuleben.
Jepsen hatte beim Gottesdienst in der St.-Georgs-Kirche gesagt, in der Bibel gebe es "kein Verbotsschild für Andersdenkende, Anderslebende, für Homosexuelle". Gott habe auch Schwule geschaffen und liebe sie, so die Bischöfin (queer.de berichtete). Der Gedenkgottesdienst fand anlässlich des 50. Jahrestages einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts statt, das 1957 die Nazi-Version des Paragrafen 175 gut hieß und erklärte, dass gleichgeschlechtliche Betätigung "eindeutig gegen das Sittengesetz" verstoße.
In diesem Zusammenhang bezweifelte Rüß auch die Darstellung der Bischöfin, dass die Kirche in der Vergangenheit federführend bei der Verfolgung und Ausgrenzung Schwuler gewesen sei. (dk)














