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- 24. Mai 2007 2 Min.
Washington (queer.de) - In Washington wird die Kritik am US-Militär lauter, weil wegen der aktuellen "Don't ask, don't tell"-Regelung nach einer Untersuchung bereits 58 Sprachexperten für Arabisch wegen Homosexualität entlassen worden sind. 40 Kongress-Abgeordnete beschwerten sich nun in einem offenen Brief, dass der Verlust "fähigen, gut ausgebildeten arabischen Linguisten unsere nationale Sicherheit in Zeiten des Krieges" gefährde.
Auch Einzelfälle kommen ans Tageslicht: Der AP erklärte der ehemalige Bootsmann Stephen Benjamin, dass sein ehemaliger Chef ihn praktisch angefleht habe, eine Erklärung zu unterschreiben, in der er sich als heterosexuell bezeichnet. Benjamin lehnte nach Beratung mit seinem Rechtsanwalt ab, da ihm diese Falschaussage später zur Last gelegt werden könnte. "Ich war immer out, und das war nie ein Problem", sagte der 23-Jährige. Er habe nie gedacht, dass Homosexualität ein großes Thema sei, wenn er es nicht selbst anschneide. "Aber dort ging es aggressiver zu, als ich es erwartet hatte", so Benjamin.
Derzeit berät der Kongress, darüber, die 1994 eingeführte "Don't ask, don't tell"-Regelung aufzuheben (queer.de berichtete). Sie besagt, dass Schwule und Lesben zwar im Militär dienen dürfen, allerdings müssen sie ihre Sexualität verstecken und würden dann auch nicht danach gefragt. In der Praxis funktioniert das allerdings nur schlecht, da schon mehr als 11.000 Menschen aus diesem Grund aus dem Dienst entlassen worden sind. Der republikanische Verteidigungsminister Robert Gates lehnt eine Änderung zur Zeit dennoch ab. (dk)














