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- 12. Juli 2007 2 Min.
Mailand (queer.de) – Die Organisatoren einer Ausstellung über Homosexualität und Kunst in Mailand mussten eine kontroverse Skulptur von Papst Benedikt XVI zurückziehen, in der das katholische Oberhaupt in Frauenkleidern gezeigt wird. Der Bayer trägt hier nur eine Stola, einen Damen-Schlüpfer und elegante Schuhe mit hohen Absätzen. Die vom Künstler Paolo Schmidlin geschaffene Figur heißt "Miss Kitty".
Zuvor hatte eine katholische Gruppe damit gedroht, die Veranstalter zu verklagen, weil sie ein Staatsoberhaupt verunglimpften. Außerdem sei es unerträglich, "wie der Stellvertreter Jesu Christi und die Gefühle von Katholiken beleidigt werden".
Den Organisatoren ist daraufhin von den Anwälten des Museums nahe gelegt worden, die Skulptur zu entfernen.
Kurator Eugenio Viola sagte, dass die Ausstellung bewusst provokativ sein sollte. Er bedauerte, dass "dogmatische kirchliche Zensoren" in diesem Streit gesiegt hätten.
Neben dem Papst wurde auch noch ein Bild des Regierungssprechers entfernt, in dem er mit einem Transvestiten spricht. Stein des Anstoßes: Über das Gesicht des nichtgeschlechtlichen Gesprächspartners wurde ein Porträt von Jesus projiziert. Alle Kataloge der Ausstellung mussten erneut gedruckt werden, diesmal ohne die beiden umstrittenen Kunstwerke.
Die Ausstellung wurde heute im Palazzo della Ragione eröffnet und läuft noch bis zum 16. September.
Schon letztes Jahr sorgte eine provokative Papst-Figur beim CSD München für Aufregung (queer.de berichtete). Hier wurde auf einem Wagen ein Benedikt mit regenbogenfarbener Haarpracht und Kondomen in den Fingern gezeigt. Die Polizei untersagte den Veranstaltern, die Figur auf der Demonstration mitzuführen und ermittelte wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhauptes und Beschimpfung der Kirche. (dk)















Im gegenteil am besten noch brav dazu Nicken, allen vorann unsere (nicht ganz so) braven Bayern!