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- 08. August 2007 2 Min.
War der schwule Bayernkönig wirklich ein Selbstmörder? Ein Forscher will die Todesursache klären und sucht Unterstützung im Web.
Von Carsten Weidemann
Der Märchenkönig Ludwig II. ist selber eine Figur voller Mythen und Geheimnisse. Auch 121 Jahre nach seinem Tod macht man sich Gedanken darüber, was wohl in tatsächlich in der Todesnacht am Starnberger See geschehen ist. Hat der angeblich geisteskranke König seinen Arzt Bernhard von Gudden erschossen und sich anschließend im See ertränkt? Oder wurde er Opfer einer Verschwörung, die nicht nur zum Ziel hatte, ihn vom Thron zu stürzen, sondern ihn auch gleich komplett beiseite zu schaffen? Letzteres glaubt der Ludwig-Experte Peter Glowasz. Seiner Ansicht nach ist die offizielle Version der Ereignisse vom 13. Juni 1886 falsch.
Glowasz ist ein Bewunderer der Leistungen des Königs, der als Bauherr wunderbare Schlösser schuf, technische Visionen hatte und der dem Theater und der Musik verfallen war. Ebenso wie den jungen Stallburschen, wie manche Biographen mittlerweile aufdeckten, was aber viele Bayern gern ignorieren. Glowasz will nun eine sogenannte Virtopsie vornehmen. Die sterblichen Überreste, die in der Fürstengruft der Münchner St. Michaelskirche liegen, brauchen dafür nicht angerührt zu werden. Moderne Scannertechniken machen es möglich, dass man durch den Sarkophag hindurch die Gebeine untersuchen kann. Der Forscher hofft damit belegen zu können, dass Ludwig erschossen wurde.
Leider hat sich das Haus Wittelsbach bislang geweigert, den Vorfahren noch einmal untersuchen zu lassen. Deshalb hat Glowasz im Internet eine Seite veröffentlicht, auf der er Unterstützer per Abstimmung sucht. Ein Jahr lang bis zum Juli 2008 sollen bis zu 100.000 Befürworter gefunden werden, dann will Glowasz die virtuelle Unterschriftenliste für die virtuelle Autopsie überreichen.
08.08.2007
Links zum Thema:
» www.ludwig-zwei-forschung.de













