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- 17. August 2007 2 Min.
Sydney (queer.de) - Bei einer Aids-Konferenz in Sydney ist eine australische Studie vorgelegt worden, die Beschneidung als HIV-Schutz unter Schwulen in Industrieländern als wirkungslos ansieht. Eine südamerikanische Studie hingegen verspricht sich davon eine geringe Senkung der HIV-Zahlen. Zuletzt hatten die Vereinten Nationen gefordert, dass sich heterosexuelle Männer in Afrika beschneiden lassen sollten, um die HIV-Infektionszahlen zu senken (queer.de berichtete).
Die von der University of New South Wales durchgeführte Studie befragte zwischen 2001 und 2004 über 1.400 schwule Männer, die ihren HIV-Status nicht kannten. 49 von ihnen sind seither HIV-positiv getestet worden. Die Forscher zogen das Risikoverhalten der Probanden in ihre Kalkulationen ein und fanden heraus, dass es keinen messbaren Unterschied zwischen beschnittenen und unbeschnittenen Männern gibt. "Da die meisten HIV-Infektionen in homosexuellen Männern bei der Aufnahme des Penis stattfinden, ist eine Beschneidung wahrscheinlich keine effektive HIV-Prävention für australische schwule Männer", so das Ergebnis.
Zu einem etwas anderen Ergebnis kommt eine Studie der peruanischen Asociación Civil Impacta Salud y Educación. Anfang 2006 haben Forscher hier 2.000 Teilnehmer in mehreren Städten in Peru und Ekuador befragt, die ihren HIV-Status nicht wussten. Nachdem sie einen Fragebogen ausgefüllt haben, wurden sie getestet: elf Prozent waren HIV-positiv, acht Prozent hatten Syphilis. Demnach sollen nach Bereinigung der Zahlen Beschnittene ein geringfügig geringeres Risiko einer Infektion gehabt haben. Allerdings sei die Zahl der Teilnehmer zu gering gewesen, um abschließende Aussagen machen zu können. Die Forscher setzten sich dafür ein, eine "Beschneidungsversuchsreihe in der Andenregion" durchzuführen und zu sehen, ob sich die HIV-Infektionen danach anders entwickeln. (dk)















Ausserdem haben auch viele Beschnittene Psychische Probleme, weil da ja "was fehlt".