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- 12. September 2007 2 Min.
Wiesbaden (queer.de) – Bei einer Anhörung ist heute der grüne Gesetzentwurf zur Änderung des Landesrechts bei der Homo-Ehe von den meisten Experten begrüßt worden. Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, kritisierte lediglich Manfred Spieker, der Professor für christliche Sozialwissenschaft der Uni Osnabrück, den Antrag der Oppositionspartei. Er bemängelte, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht im selben Maße für "Reproduktion" sorgen könnten wie Hetero-Paare. Daher dürften Lebenspartnerschaften nicht mit der Ehe gleichgesetzt werden. Die von der CDU als Expertin geladene Christl Ruth Vonholt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft war nicht erschienen. Ihre Einladung wurde im Vorfeld der Anhörung heftig kritisiert, da sich ihr Institut in der Vergangenheit für eine Umerziehung von Schwulen zu Heterosexuellen stark gemacht hatte (queer.de berichtete).
LSU kritisieren grünen Entwurf
Die hessischen Lesben und Schwulen in der Union (LSU) haben sich gegen den Gesetzentwurf der Grünen ausgesprochen. Sie kritisieren Mängel an dem Antrag: "Wir halten das Thema zwar für wichtig und überfällig, aber dieser Entwurf ist unvollständig und kann von uns so nicht unterstützt werden", erklärte Björn Beck, stellvertretender LSU-Landeschef. Es würden nur zehn von 29 Stellen des Landesrechts in diesem Antrag berücksichtigt. "Die Bündnis-Grünen versuchen damit, die hessische Landesregierung wieder in einem lesben- und schwulenfeindliche Ecke zu stellen, in die sie nicht gehört", so Beck.
Mehrere andere Bundesländer haben bereits ihr Landesrecht geändert, nachdem die Föderalismusreform 2006 den Ländern mehr Kompetenzen in der Frage der Eingetragenen Partnerschaften eingeräumt hatte. (dk)














