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- 13. September 2007 2 Min.
Köln (queer.de) - Der deutsche Lesben- und Schwulenverband (LSVD), die Hirschfeld-Eddy-Stiftung und Amnesty International fordern endlich ein Ende der Homo-Verfolgung in Nikaragua. Der mittelamerikanische Staat ist nach Angaben der Hirschfeld-Eddy-Stiftung das einzige spanischsprachige Land, das einvernehmliche gleichgeschlechtliche Beziehungen zwischen Erwachsenen noch strafrechtlich verfolgt. Dort "schauen Staat und Justiz den Bürgern unter die Bettdecke, die Privatsphäre von Lesben und Schwulen wird massiv verletzt", erklärte die Stiftung, die auch zu Spenden aufruft, um Homo-Gruppen vor Ort zu unterstützen. "Während Chile, Puerto Rico oder Ecuador in den 1990er Jahren antihomosexuelle Strafgesetze tilgten, fügte Nikaragua im Juni 1992 Artikel 204 ins Strafgesetzbuch ein."
Den Gruppen geht es dabei um den Paragrafen 204 im Strafgesetzbuch. Er besagt: "Wer auf anstößige Weise zum Geschlechtsverkehr zwischen Personen gleichen Geschlechts verleitet, diesen fördert, dazu aufruft oder ihn praktiziert, begeht eine Straftat der Sodomie. Die Strafe beträgt zwischen ein und drei Jahren Gefängnis." Damit könnten auch Personen verfolgt werden, die für die Rechte von Schwulen und Lesben eintreten.
LSVD: Schreibt Briefe an den Staatschef
Der LSVD fordert auf, Briefe, Faxe und Mails an die Botschaft, den Parlamentschef und an Präsident Daniel Ortega zu schreiben, der seit einem guten halben Jahr im Amt ist. Seine linksgerichteten Sandinisten verurteilen derzeit Homosexualität als dekadent und kapitalistisch – es gibt innerhalb der Partei auch Kräfte, die für einen toleranteren Umgang mit Schwulen und Lesben eintreten. (dk)
Links zum Thema:
» LSVD-Aktionsaufruf mit Musterbrief
» Spendenaufruf der Hirschfeld-Eddy-Stiftung












