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- 26. September 2007 2 Min.
Kigali (queer.de) - Das Parlament des ostafrikanischen Staates Ruanda berät derzeit ein Gesetz, das Homosexualität illegal machen soll. Justizminister Tharcisse Karugarama bestätigte gegenüber der Zeitung "New Times", dass Schwule und Lesben zukünftig hart bestraft werden würden: "Die Themenbereiche Prostitution und Homosexualität sind sehr heikel, aber die Regierung will sie wegen aktueller Entwicklungen vorrangig behandeln", erklärte Karugarama.
Es gibt nur eine versteckte Schwulenszene in der ehemaligen belgischen Kolonie, da Homosexuelle aufgrund der "Moralgesetze" im Strafgesetzbuch schon jetzt zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden können. Ruandische Abgeordnete fordern nun aber spezifische Gesetze. Sie sehen Homosexualität als einen Import aus Europa und Nordamerika an, der derzeit die Bevölkerung korrumpiere. "Wir haben noch nicht viele von ihnen hier, aber wir müssen endlich ein Gesetz erlassen, um dieses Laster einzudämmen", erklärte der Abgeordnete Francis Kaboneka. Eine andere Abgeordnete sagte, sie habe schon von homosexuellen Akten in Gefängnissen gehört, aber noch nicht außerhalb. Ein Ausbruch in die Mitte der Gesellschaft müsse daher mit aller Macht verhindert werden.
Kirche unterstützt Regierung
Die anglikanische Kirche hat die Regierung aufgefordert, in dieser Frage schnell zu handeln: "Menschen müssen sich vermehren. Alles andere führt zur Vernichtung", erklärte Erzbischof Emmanuel Kolini. Er bestätigte, dass seine Kirche im nächsten Jahr drei US-Bischöfe weihen werde, da die Amerikaner mit ihrer pro-homosexuellen Haltung die Zivilisation bedrohten.
In Ruanda leben derzeit rund neun Millionen Menschen. Im Land gab es über Jahre Unruhen zwischen den Bevölkerungsgruppen Tutsi und Hutu. Diese entluden sich 1994 in einem Völkermord an den Tutsi, die innerhalb von drei Monaten zwischen 500.000 und einer Millionen Menschenleben forderte. (dk)









