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- 03. Oktober 2007 1 Min.
Menden (queer.de) - Die Polizei im westfälischen Minden ermittelt gegen einen anonymen Briefeschreiber. Mehrere Menschen im Stadtteil Schwitten haben seit vergangener Woche homophobe und denunzierende Schreiben erhalten.
Die Briefe, die mit der Post zugestellt wurden, richten sich gegen zwei Schwittener Neubürger, die nach Auffassung des anonymen Absenders "absolut nicht ins Dorfbild passen". Die beiden seien schwul beziehungsweise lesbisch, der Mann unterhalte zudem sexuelle Kontakte zu Minderjährigen. "Solche Personen wollen wir absolut nicht in unserem Dorf", heißt es weiter in den Briefen. "Die müssen hier raus aus unserer guten Wohngegend, bevor sich eine Schwulen- und Lesbenszene etablieren kann." Die beiden Schwittener müssten "unser Dorf unverzüglich verlassen".
Die ersten Schreiben waren noch vom Ersten Brudermeister der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft unterzeichnet, der sich allerdings umgehend von den Briefen und den darin enthaltenen Anschuldigungen distanzierte. In den neueren Schreiben wurde die gefälschte Unterschrift dann weggelassen.
Mehrere Schwittener, die den anonymen Brief in ihrem Postkasten fanden, haben sich nach einem Bericht der "Westfalenpost" empört auf der Mendener Polizeiwache gemeldet. Die Beamten ermitteln nun wegen Verleumdung und übler Nachrede. (cw)













