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- 18. März 2004 2 Min.
Der US-Schauspieler Mel Gibson, dessen Jesus-Film in den Kinos anläuft, hat Angst davor, als Schauspieler für schwul gehalten zu werden.
Der Mann hatte wirklich Angst: Schauspieler zu werden, sei ja sein Traum gewesen. Aber die Umwelt denke ja so gemeine Sachen über diese Berufsgattung. Der verängstigte Mel Gibson hatte das Schlimmste zu befürchten: Er könnte für schwul gehalten werden. Diese Angst äußerte er kürzlich in einem Interview.
Der Star aus Action-Reißern wie "Mad Max" und "Lethal Weapon" bezieht diese Angst vor allem aus seinem fundamentalistisch-christlichen Glauben. Nachdem er in den 80er Jahren unter Depressionen litt, fand er Zuflucht in einer katholischen Sekte, der die traditionelle römisch-katholische Kirche noch viel zu fortschrittlich ist. Vor seiner Hinwendung zum "wahren Glauben" habe Gibson eigenen Angaben zufolge "wie ein Monster" gelebt und sei "spirituell bankrott" gewesen. Die Hauptinteressen des Schauspielers und Regisseurs lagen nun im Konzept der Sünde – kein Wunder also, dass er Angst davor hatte, als schwul durchzugehen.
Gibson kann derzeit auf der neuen Welle der Religiosität in George Bushs Amerika schwimmen: Mit 30 Millionen Dollar aus seinem eigenen Vermögen finanzierte er den Film "The Passion of the Christ", der von den letzten 12 Stunden im Leben Jesu Christi handelt. Der 48-Jährige schrieb auch das Drehbuch und führte Regie. "The Passion of the Christ" ist ein äußerst brutaler Streifen im Stil eines Horrorfilms, der in einer blutrünstigen Kreuzigungsszene seinen Höhepunkt erlebt. Davor wird gefoltert, es werden Knochen gebrochen und in Zeitlupe und Nahaufnahme Gliedmaßen abgetrennt – von Vergebung oder Sanftmut keine Spur.
Bürgerrechtsgruppen haben wiederholt kritisiert, der Film sei wegen seiner einseitigen Darstellung von Juden als blutrünstige Mörder Jesu als antisemitisch einzustufen. Dennoch war er an der amerikanischen Kinokasse äußerst erfolgreich, nicht zuletzt weil Kirchen ganze Gemeinden ins Kino einluden: In den ersten fünf Tagen konnte der Film allein in Nordamerika über 125 Millionen Dollar einspielen – und damit weit mehr als der bisherige Rekordhalter "Herr der Ringe". Der Film kommt an diesem Donnerstag in die Kinos. (dk)
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