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  • 13. Oktober 2007 25 2 Min.

Ein Kurienprälat erklärte im TV, dass er sich bei Sex mit Männern nicht schuldig fühlt – und wurde vom Vatikan prompt gefeuert.

Von Carsten Weidemann

Ein italienischer Priester, der sich im Fernsehen mit verzerrter Stimme und abgedecktem Gesicht als schwul geoutet hatte, ist vom Vatikan suspendiert worden. Nach einem Bericht der Tageszeitung "La Repubblica" leiteten die Justizbehörden des Papstes zudem eine Untersuchung ein.

Der Kurienprälat, dessen Namen nicht bekanntgegeben wurde, hatte in einem vom TV-Sender "La 7" ausgestrahlten Magazin erklärt, dass er sich bei Sex mit anderen Männern nicht schuldig fühle. Außer dem Priester wurden drei weitere schwule Kirchendiener anonym interviewt.

Trotz der Verfremdungen beim Interview wurde der schwule Kurienprälat offensichtlich vom Vatikan erkannt. Laut "La Repubblica" tritt er regelmäßig im vatikanischen Sender "Telepace" auf, wo er angeblich eine eigene Sendung moderiert. Seit einigen Tagen sei der Priester jedoch spurlos verschwunden, berichtete die Tageszeitung.

Die vom Vatikan inzwischen bestätigte Entlassung des Kurienprälaten sei "ein erneuter Beweis für die Heuchelei des Vatikan in Sachen Sexualität", kritisierte der Grünen-Abgeordnete Volker Beck in einer Pressemitteilung. Die Sexualethik der katholischen Kirche bezeichnete der schwule Politiker als "objektiv ethisch ungeordnet" – ein Synonym des Vatikans für homosexuelles Verhalten: "Für die Verfehlungen heterosexueller Geistlicher hat die katholische Kirche eigene Alimentenkassen. Bei pädophilen Übergriffen durch Priester versucht man sich immer wieder in Vertuschungen und schert sich erst um die Opfer, wenn die öffentliche Empörung wächst. Gegen homosexuelle Menschen, die niemanden einen Schaden zufügen, wird eine Hexenjagd veranstaltet."

Bereits im November 2005 hatte der Vatikan Richtlinien zur Zulassung von Schwulen zur Priesterweihe veröffentlicht. Danach könne die Kirche "jene nicht für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen zulassen, die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder eine so genannte homosexuelle Kultur unterstützen". Nur wer seit mindestens drei Jahren keusch lebt, darf nach diesem Dokument die Kanzel einer katholischen Kirche betreten.

13. Oktober 2007

-w-

#1 Anti-RotgrünAnonym
  • 13.10.2007, 15:52h
  • Muss Volker Beck eigentlich zu alles und jedem seinen Senf dazu geben? Was geht es einen deutschen Politiker an was im Vatikan geschieht? Is doch deren Angelegenheit!
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#2 hwAnonym
  • 13.10.2007, 16:09h
  • zur ersten frage:
    nein, er musss nicht. er ist ja frei.
    zur zweiten frage:
    was im vatikanstaat passiert, hat in unterschiedlichem ausmass direkte und indirekte folgen auf die wahl-
    berechtigten katholiken in europa und der welt.
    gerade als grüner politiker muss er auf menschfeindliche klimaveränderungen oder schadstoffverursacher hinweisen.
    gerade auch im vatikanstaat, schon auf grund der
    demokratiedefizite, die eher an mittelalterliche oder
    francistische entscheidungabläufe erinnern.
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#3 DavidAnonym
  • 13.10.2007, 16:47h
  • "Was geht es einen deutschen Politiker an was im Vatikan geschieht? Is doch deren Angelegenheit!"
    (Ach, und warum gilt das dann nicht umgekehrt??)

    NEIN, IST ES NICHT!
    Was geht es dem Vatikan an, was in der Polititk anderer Länder passiert?
    Der Vatikan mischt sich sehr wohl ein, obwohl es doch nicht deren Angelegenheit ist - also dürfen WIR erst recht mit dem Zeigefinger "zurück" zeigen und auf diese Doppelmoral hinweisen.
    Und ich finde die Aussage von Volker Beck SEHR treffend und entlarvend!
    Übrigens mischt sich "unsereins" tatsächlich NICHT in Belange an die auch wirklich nicht die unsrigen sind.
    Oder mischt sich ein Politiker mit einer Forderung ein, wie eine katholische Messe zu zelebrieren ist?
    Mit Sicherheit nicht. Das wäre dann wirklich DEREN Angelegenheit.
    Wenn der Vatikan aber Druck auf die Gesetzgebung anderer Länder macht, dann sind auch Menschen davon betroffen, die es trotz Religionsfreiheit nicht sein dürfen.
    Wie kann es denn sein, das - obwohl man aus der Kirche ausgetreten ist - dennoch vom Einfluss des Vatikans betroffen ist?
    Solange die Kirche NICHT anerkennt, wo ihr Hoheitsgebiet aufzuhören, solange bekommt diese zurecht Kritik und Schelte.
    Und gerade dieses Beispiel wirft die verlogene Doppelmoral und ist ein gutes Argument gegen die Einmischungen der Kirche.
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